Samstag, 30.09.2023 | 14:30:20
Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
26.09.2022 | 16:06 | Blühstreifen 

Blühende Ränder mit Blumen und Hecken helfen Bienen auf Obstplantagen

Freiburg - Am Rande von Obstplantagen können Hecken in Kombination mit mehrjährigen Blumen den für die Bestäubung wichtigen Wildbienen bessere Bedingungen schaffen.

Insektenschutz
Kaum Nektar, kaum Pollen - Wildbienen werden auf Äckern und Plantagen seltener. Was helfen könnte, haben nun Freiburger Forscher untersucht. (c) proplanta
Das schreibt ein Team um Vivien von Königslöw von der Uni Freiburg im «Journal of Applied Ecology». Die Forscherinnen und Forscher hatten sich 18 konventionelle Apfelplantagen in der Bodenseeregion über drei Jahre hinweg genauer angeschaut.

«In intensiven Agrarlandschaften sind Wildbienen vielfach selten geworden, da meist nur wenige Blüten als Nektar- und Pollenquellen zur Verfügung stehen», sagte von Königslöw vom Institut für Geo- und Umweltnaturwissenschaften laut einer Uni-Mitteilung. Deshalb pflanzen Obstbauern auch bislang schon Hecken oder sogenannte Blühstreifen neben ihre Anbauflächen.

Allerdings ist das zusätzliche Nektarangebot - abhängig von den Blühphasen - oft zeitlich begrenzt. Um eine vielfältige und stabile Gemeinschaft von Wildbienen zu erhalten, müssten für Bienen attraktive Pflanzen aber während der gesamten Wachstumsperiode zur Verfügung stehen, heißt es in der Studie. Die Forscherinnen und Forscher schlagen deshalb bestimmte mehrjährige Blumen - beispielsweise Malve oder der Gewöhnliche Natternkopf - in Kombination mit bestimmten Hecken vor.

«Unsere Ergebnisse legen nahe, bevorzugt mehrjährige Blühstreifen statt einjährige Blühstreifen zu pflanzen, denn diese blühen im zweiten Standjahr viel früher als im Jahr der Aussaat und fördern über die Jahre verschiedene Bienengemeinschaften. Am besten ergänzt man das Blütenangebot mit arten- und blütenreichen Hecken», so von Königslöw.

Die Freiburger Ökologen konnten beobachten, dass die Wildbienen die Hecken hauptsächlich im Frühjahr und teils noch bis in den Juni hinein besuchten. Die Blühstreifen suchten sie im Jahr der Saat von Juni bis August auf, im zweiten Jahr aber schon ab April. Insgesamt betrachtet waren die Bienenanzahl und Artenvielfalt in den Blühstreifen demnach höher als in den Hecken. Deren Blüte überlappe mit der der Apfelbäume und der des Bodenbewuchses im Frühjahr.
dpa
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Studie zu Wettereinfluss auf Insektenschwund löst kontroverse Debatte aus

 Selbsterntegärten als Einkommensalternative?

 Evolutionäre Erfolgsgeschichte der Blüte

 Aufruf zu Insektenzählung in Berlin

 Golfplätze sollen attraktiver für Insekten und Vögel werden

  Kommentierte Artikel

 Gewerkschaften fordern besseren Schutz für Erntehelfer

 Landtechnik-Hersteller melden kräftiges Umsatzplus

 David gegen Goliath: Jugendliche verklagen Staaten auf Klimaschutz

 Wir werden durchgereicht - In der Industrie wachsen die Sorgen

 Sechs Gründe, warum das Regieren für Kretschmann schwierig wird

 Naturschützer von Bürgerentscheid für BMW-Batteriewerk enttäuscht

 Glyphosat-Zulassung: Bayer sieht sich durch Brüsseler Verordnungsentwurf bestätigt

 Sonderkulturen-Anbau: Schlechte Rahmenbedingungen sorgen für teils drastischen Anbaurückgang

 Özdemir: Direktzahlungen ab 2028 in zwei Reformperioden umwandeln

 Bauernverband bekräftigt Bereitschaft zu Veränderungen in der Tierhaltung