Der Zustand des Gewässers werde durch die Belastungskurve mit Phosphor belegt, sagte Beat Baumgartner vom Umweltamt im Kanton Thurgau am Donnerstag.
Vor allem die 220 Kläranlagen im Einzugsgebiet des Sees hätten zur Sauberkeit beigetragen. Trotz des Bevölkerungswachstums hätten sich die Schmutz- und Nährstoffeinträge in den
Bodensee auch in den letzten zehn Jahren verringert.
Damit sei der Bodensee auch für den
Klimawandel besser gerüstet, sagte Baumgartner. «Wir haben im Schnitt zwar wärmere Winter, dadurch kühlt sich das Seewasser nicht mehr so ab und zirkuliert weniger.» Durch die gute Wasserqualität habe das Tiefenwasser aber auch dann noch genügend Sauerstoff, wenn die verschiedenen Wasserschichten sich im Winterhalbjahr nicht so gut vermischten. Dadurch werde den Bodenseefischen auch in Jahren mit unvollständiger Wasserzirkulation «die Luft nicht ausgehen», hieß es.
Doch gerade, wenn es um die Fische geht, stößt das saubere Bodenseewasser nicht bei allen auf vorbehaltlose Freude: Auf deutscher Seeseite hatten zuletzt Fischer Alarm geschlagen. Sie beklagen Ertragseinbrüche wegen des geringen Phosphorgehalts im See. Den Fischen fehlten Nährstoffe, wodurch sie langsamer wüchsen, hieß es.
Zwar wollten auch die Fischer einen sauberen See - doch mit einem Phosphorgehalt von unter zehn Milligramm pro Kubikmeter werde es schwierig für die Fische. Inzwischen liege der Gehalt schon unter sechs Milligramm. «In unseren Augen hat der Phosphorgehalt nichts mit der Sauberkeit des Sees zu tun. Für die Wasserqualität spielt das überhaupt keine Rolle», sagte Norbert Knöpfler vom Württembergischen Fischereiverein am Donnerstag. (dpa)