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16.08.2020 | 06:18 | Feldmäuse 

Brandenburger Felder bisher von Feldmaus-Invasion verschont

Potsdam - Die Feldmaus plagt derzeit die Bauern in Bundesländern wie Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt - in Brandenburg ist der Schadnager nach Auskunft des Umweltministeriums noch nicht so aktiv.

Feldmaus Brandenburg
Sie sind kleine Nager und können großen Schaden anrichten - die Feldmäuse. Bauern sprechen in unterschiedlichen Regionen schon von einer Plage. (c) proplanta
Die «Feldmausaktivität» sei nur leicht gestiegen, hieß es. Ertragsverluste bei Getreide oder Raps wie in anderen Bundesländern sind demnach in Brandenburg nicht zu verzeichnen. Größere Vorkommen an Feldmäusen und Schäden würden nur regional auf mehrjährigen Futterflächen beobachtet, teilte das Ministerium weiter mit. Auch der Sprecher des Landesbauernverbands, Tino Ernstling, bestätigte: «Probleme mit Mäusen haben wir derzeit nicht».

Aufgrund des bislang milden Winters fürchten Bauern in anderen Bundesländern eine Mäuseplage. In vielen Regionen hätten sich Feldmäuse massiv vermehrt, hieß es aus den Ländern. Hoch problematisch sieht die Lage nach Angaben des Bauernverbandes im Süden Sachsen-Anhalts aus, wo streckenweise mehr als 50 Prozent der Bestände durch die Schadnager vernichtet wurden.

Um die Tiere zu bekämpfen, sind laut Umweltministerium in Potsdam Zinkphosphid-haltige Pflanzenschutzmittel (Rodentiziden) zugelassen. Die aktuellen Bestimmungen zur Anwendung schränkten die Bekämpfungsmöglichkeiten allerdings stark ein - vor allem in Vogelschutzgebieten, hieß es.

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Brandenburg (BUND) fordert indes eine Abkehr von chemischen Bekämpfungsmitteln. Das könne natürlich nicht «von heute auf morgen passieren», sagte Axel Heinzel-Berndt, Naturschutzreferent bei dem Umweltverband, der Deutschen Presse-Agentur. In Naturschutzgebieten sollten aber solche Mittel nicht mehr zugelassen werden.

Für den Umweltschützer ist die Zunahme der Feldmäuse eng mit den Fruchtfolgen auf den Feldern verbunden. Die Konzentration auf wenige Fruchtarten trage dazu bei, dass Schädlinge wie Feldmäuse sich verstärkt entwickeln könnten, sagte Heinzel-Berndt. Er sieht die Feldmaus zudem als Nahrungsgrundlage für andere Tiere wie Störche oder Greifvögel. Um die «Feinde der Mäuse» zu fördern, könnte man mehr sogenannte Sitzkrücken - also erhöhte Positionen - für die Raubvögel aufstellen, von denen aus diese besser jagen können, schlug er vor.

Brandenburg arbeitet laut Ministerium in einer Bund-Länder-Arbeitsgruppe mit, die sich über Maßnahmen zum Feldmaus-Management abstimmt. Dazu gehören unter anderem Verfahrensabläufe beim Einsatz von chemischen Mitteln zur Bekämpfung der Tiere sowie die Entwicklung nachhaltiger Methoden zum Umgang mit dem Schadnager.
dpa/bb
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