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26.11.2015 | 07:09 | Klimagipfel Paris 2015 

Bundesumweltministerin Hendricks zeigt sich vor Klimakonferenz optimistisch

Brüssel - Wenige Tage vor dem Auftakt der internationalen Klimakonferenz in Paris warnt die EU vor einem schwachen Abkommen.

Folgen des Klimawandels
Rund zwei Wochen nach den Terroranschlägen stellt sich die Paris auf ein Mammutereignis ein: 195 Länder und die EU sollen dort unter scharfen Sicherheitsvorkehrungen ein neues Klimaabkommen aushandeln. Umweltministerin Hendricks sieht dabei Grund für Zuversicht. (c) proplanta
«Wir werden eine Vereinbarung in Paris haben, daran habe ich keinen Zweifel», sagte EU-Klimakommissar Miguel Arias Cañete am Mittwoch in Brüssel.

«Aber meine Sorge ist, dass wir am Ende eine Minimalvereinbarung haben.» Die Europäische Union wolle ein gutes Abkommen haben anstatt einer Einigung um jeden Preis.

Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) zeigte sich hingegen zuversichtlich und betonte, wie wichtig es sei, dass die Konferenz trotz der Pariser Terroranschläge stattfinde. Ab Montag sollen in Paris Vertreter von 195 Ländern und der EU ein neues internationales Klimaabkommen aushandeln.

Für die EU ist laut Cañete wichtig, dass die Weltgemeinschaft sich auf eine langfristige Strategie zur Minderung des Klimakillers Kohlendioxid (CO2) verständigt. Zudem müsse anschließend regelmäßig überprüft werden, ob die Staaten genug tun - denn schon jetzt ist klar, dass die bisherigen Vorschläge nicht ausreichen, um die Erderwärmung längerfristig unter zwei Grad zu halten. Schließlich müsse deutlich werden, wie künftige CO2-Minderungen überprüft werden und wie darüber Buch geführt werden soll. Cañete unterstrich auch, wie wichtig die Beteiligung der USA an einem Abkommen sei.

Bundesumweltministerin Hendricks sieht viele positive Zeichen für den Klimagipfel, der auch für die Franzosen wichtig sei. «Ich bin froh, dass die französische Regierung die Klimakonferenz nicht abgesagt hat», sagte die Politikerin am Dienstagabend in Berlin mit Blick auf die Terroranschläge. Sie sei zuversichtlich, dass die Staatengemeinschaft nach dem Pariser Treffen weiterkomme, sagte Hendricks etwa mit Blick auf die rasche Entwicklung bei den erneuerbaren Energien.

Die französische Regierung hatte nach den islamistischen Anschlägen vom 13. November in Paris mit 130 Toten entschieden, die lange geplante Klimakonferenz trotzdem abzuhalten, allerdings unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen. Präsident François Hollande sagte am Dienstag in Washington, das Festhalten an der Klimakonferenz sei die «beste Antwort, die man auf die Terroranschläge geben kann».

Innenminister Bernard Cazeneuve sagte: «Alles wird getan, um die Konferenz selbst und ihre Umgebung maximal zu sichern.» 2.800 Polizisten und Gendarmen seien auf dem Tagungsgelände in Le Bourget nördlich von Paris im Einsatz, wo mehr als 40.000 Menschen erwartet werden, darunter allein 10.000 Delegierte für die Verhandlungen. 8.000 Beamte kontrollierten derzeit die französischen Grenzen, sagte Cazeneuve.

In Frankreich gilt der Ausnahmezustand. Zwei eigentlich geplante Großdemonstrationen von Umweltschützern in Paris wurden verboten. Vor allem der erste Konferenztag mit dem Besuch zahlreicher Spitzenpolitiker, darunter Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), US-Präsident Barack Obama, Russlands Wladimir Putin und Chinas Xi Jinping, dürfte für französische Sicherheitskräfte und Protokoll ein Kraftakt werden.

«Diese Konferenz ist der wichtigste Friedensgipfel, der jemals organisiert wurde», meinte Umweltministerin Ségolène Royal und verwies auf geopolitische Konsequenzen des Klimawandels. Auch die Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo sprach von einem «Signal der Hoffnung».
dpa
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