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24.12.2019 | 08:05 | Flächenbrände 
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Buschbrände wüten in Australien weiter

Sydney - Die seit Monaten wütenden Buschbrände lassen die Menschen in Australien auch an Weihnachten nicht zur Ruhe kommen.

Buschbrände Australien
Weihnachten in Australien wird diesmal anders. Buschfeuer wüten, Straßen sind gesperrt, und viele Familien können nicht zusammen feiern. Auch die Tiere leiden: Bilder von erschöpften Koalas gehen durch die Medien. Greta Thunberg findet kritische Worte. (c) jelwolf - fotolia.com
Viele Familienfeiern in dem besonders stark betroffenen Bundesstaat New South Wales, in dem auch Sydney liegt, mussten abgesagt werden, berichteten örtliche Radiosender am Montag. Denn mehrere Straßen rund um die Küstenmetropole seien wegen der Feuer blockiert. Sydney wird gleich von zwei großen Flächenbränden bedroht, während landesweit noch immer etwa 200 Brände aktiv sind.

«Leider mussten wir Weihnachten dieses Jahr wegen der Feuer absagen», sagte ein 76-Jähriger aus Wentworth Falls, knapp 100 Kilometer westlich von Sydney. Sonst sei die Familienfeier, zu der viele Mitglieder die verstreut lebenden Familie zusammenkämen, ein Höhepunkt des Jahres. Die Bestellung beim Metzger habe er bereits storniert. «Wir denken, dass wir hier sicher sind, aber die Brände sind nur 15 Kilometer entfernt und sie können aufflackern und sich unglaublich schnell bewegen.»

«Wir haben all unsere Wertsachen, Familienfotos und wichtigen Dokumente in Koffer gepackt, die an der Tür bereit stehen», sagte er weiter. Er habe schon viele Feuer erlebt. So schlimm wie in diesem Jahr sei es aber noch nie gewesen.

Die Feuerwehrleute seien körperlich und emotional erschöpft, sagte Feuerwehrchef Shane Fitzsimmons dem Sender Channel 7. «Aber sie wissen, dass ihre Gemeinden bedroht sind, und sie werden alles tun, was sie können», fügte er hinzu.

Seit Beginn der Brände im Oktober sind bereits acht Menschen ums Leben gekommen, mehr als 1.000 Häuser wurden zerstört. Auch auf die Tierwelt haben die Feuer eine verheerende Wirkung: Etwa 2.000 Koalas sollen Expertenschätzungen zufolge verbrannt sein. Bilder von Koalas, die von Feuerwehrleuten Wasser aus Flaschen zu trinken bekommen, kursierten in den vergangenen Tagen in australischen Medien.

Unterdessen reißt die Kritik an Australiens Premierminister Scott Morrison nicht ab, auch vonseiten der schwedischen Klima-Aktivistin Greta Thunberg: «Nicht einmal Katastrophen wie diese scheinen zu politischem Handeln zu bewegen», twitterte die 16-Jährige. Sie warf der australischen Politik vor, einen Zusammenhang zwischen den Bränden und dem Klimawandel zu leugnen.

Eine Kritik, die Morrison zurückwies. Er konzentriere sich auf nationale Interessen: «Wir in Australien werden das tun, was wir für Australien für richtig halten», sagte er in einem am Montag veröffentlichten Beitrag in der in Sydney erscheinenden Zeitung «Daily Telegraph». «Ich bin nicht dazu da, Menschen im Ausland zu beeindrucken.»

Die Vermutung, dass eine Verschärfung der australischen Klimaziele die aktuellen Buschfeuer verhindert hätte, «ist einfach falsch», schrieb Morrison in einem anderen Beitrag im «Daily Telegraph». Er räumte jedoch ein, es gebe auf allen Ebenen einen Bedarf für «echte Maßnahmen gegen den Klimawandel». 

Morrison ist ein Unterstützer der für Australien besonders wichtigen Kohleindustrie. «Wir werden uns nicht auf unbesonnene (Klima-) Ziele einlassen und traditionelle Industrien aufgeben.» Dies würde nach seinen Worten australische Arbeitsplätze gefährden. Drei Viertel der australischen Kohleproduktion wird exportiert - bei einem Volumen von jährlich rund 67 Milliarden australischen Dollar (41,8 Milliarden Euro).

Morrison war am Wochenende auch dafür kritisiert worden, trotz der Buschfeuer einen Familienurlaub auf Hawaii gemacht zu haben. Nach seiner vorzeitigen Rückkehr am Sonntag hatte er sich entschuldigt.

Australien leidet seit etwa zwei bis drei Jahren unter starker Dürre, die ausgetrocknete Vegetation entzündet sich besonders leicht. Vergangene Woche hatte Australien nach Angaben des Wetteramts mit Werten von weit über 40 Grad seine heißesten Tage seit Beginn der Aufzeichnungen erlebt.
dpa
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Kommentare 
Siegfried Marquardt schrieb am 15.01.2020 09:07 Uhrzustimmen(4) widersprechen(4)
Als nächstes wurde die Temperatur Entwicklung von 1970 bis 2019 einer Analyse unterzogen. Und in Australien liegen die mittleren Lufttemperaturen bereits momentan weit über 2,1 K (Spitzenwerte von weit über 4 K) vom Mittelwert.
Mit den Abweichungen von den Mittelwerten (siehe Tabelle 2) wurde ebenfalls eine nichtlineare Regressionsanalyse vorgenommen.
Tabelle 2: Abweichung der Temperaturen von den Mittelwerten (in K).
Zeitpunkt (t) ∆τ (K)
0=1970 0
1=1980 0,5
2=1990 0,6
3=2000 0,75
4=2010 1,5

Als Grafik ergab sich folgende Abbildung (siehe Abb. 2).

Abb. 2: Grafik zur Entwicklung der Abweichungen der Temperaturen von den Mittelwerten.
Auch hier liegt ein signifikanter Zusammenhang von zeitlicher Entwicklung und den Abweichungen der Temperaturen von den Mittelwerten vor (r≈1!). Interessant war noch in Erfahrung zu bringen, wie sich die Entwicklung der Lufttemperaturen in 10 Jahren gestalten wird.
Zunächst soll überprüft werden, ob die obige Funktion die momentanen empirischen Werte von 2,1 K bis 4,8 K (Spitzenwerte) auch theoretisch reflektiert. Dazu werden die Parameter der Funktion dritten Grades gerundet und die Variablen y (τ=Temperatur) und x (t=Zeit) angepasst. Damit ergibt sich
τ (K)= 0,08t³-0,46 t²+0,88t. (1)
Setzt man nun 5 für 2020 ein, dann beträgt die Temperaturabweichung für 2020
τ(K)=0,08*5³-0,46*5²+0,88*5 = 2,9 K. (2)
Dieser theoretisch berechnete Wert von 2,9 K reflektiert sehr gut die empirische Situation. Wie sieht es aber in 10 Jahren in Australien aus? Dazu muss man den Wert 6 für 2030 in die Funktion 3. Grades einsetzen. Es gilt also
τ(K)=0,08*6³-0,46*6²+0,88*6= 6 K. (2)
In 10 Jahren ist Australien nicht mehr zu retten, weil die Temperaturen dann „durch die Decke“ gehen!
Die ist auch alles gar nicht verwunderlich: Werden doch momentan über 200 Millionen Tonnen an Kohle jährlich verfeuert, mit dem Resultat, dass dadurch rund 500 Millionen t CO2 resultieren, die in die Atmosphäre geblasen werden! (ob die Zahl von 200 Mt von Wikipedia überhaupt stimmt, sei einmal dahingestellt). Zudem werden weitere 200 Mt an Kohle exportiert. Dies kann alles nicht gut gehen!
Siegfried Marquardt, Königs Wusterhausen
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