(c) Jörg Engel - fotolia.com
Das Land verfehlte seien ehrgeizigen Ziele zur Einsparung von Energie und im Umweltschutz wieder weit. Wie Vize-Umweltminister Pan Yue am Mittwoch berichtete, gab es 161 ernste Umweltunfälle und damit durchschnittlich alle zwei Tage einen schweren Zwischenfall. Obwohl der Energieaufwand für jeden Yuan des Bruttoinlandsproduktes im vergangenen Jahr um vier Prozent gesenkt werden sollte, stieg er schon im ersten Halbjahr vielmehr um 0,8 Prozent, wie die Tageszeitung «China Daily» ferner berichtete.
Auch sollte der Ausstoß von Schadstoffen um zwei Prozent verringert werden. Doch das Umweltministerium berichtete von einem Anstieg von möglicher-weise zwei Prozent beim Ausstoß von Schwefeldioxid und bei der Wasserverschmutzung. «Die Umweltprobleme sind ein großes Hindernis für die soziale und wirtschaftliche Entwicklung geworden», sagte Pan Yue nach Ministeriumsangaben. «2006 war das schlimmste Jahr für die Umweltsituation in China.» Die «China Daily» schrieb: «Die Nation hat den ersten Test nicht bestanden.» Die Vorgaben für das Jahr seien mit «großem Abstand» verfehlt worden.
«Aus landesweiter Sicht steht fest, dass die Ziele für die Verringerung des Energiekonsums nicht erreicht werden konnten», sagte Han Wenke vom Energieinstitut der Reform- und Entwicklungskommission.
Bis 2010 wird im neuen Fünf-Jahr-Plan eigentlich eine Verringerung des Energieverbrauchs um 20 Prozent und bei den Emissionen um 10 Prozent angestrebt. Im letzten Plan waren die Umweltziele aber auch schon nicht erfüllt worden. Der Energieverbrauch lag 2005 sogar um 27 Prozent über dem ursprünglich angestrebten Niveau.
Als Gründe sehen Experten die weiter unausgewogene Struktur des Wachstums in China mit einem übermäßig hohen Energieverbrauch und stark umweltschädigenden Industrien. So ist China der größte Kohleverbraucher der Welt und - nach den USA - der zweitgrößte Produzent von Treibhausgasen.
Quelle: dpa 10.01.2007
© dpa