Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
10.05.2020 | 09:50 | Klimaschutz 

CO2-Emissionen: Verzicht auf Langstreckenflug bringt deutlich mehr als Ernährungsumstellung

Berlin - Wenn es um die Möglichkeit geht, CO2-Emissionen einzusparen, bringt aus Sicht des einzelnen Konsumenten der Verzicht auf einen Langstreckenflug den mit großem Abstand größten Nutzen.

CO2-Bilanz vegane + vegetarische Ernährung
(c) T.Tulic - fotolia.com
Dies belegt eine internationale Metastudie, bei der Wissenschaftler der Technischen Universität (TU) Berlin die Möglichkeiten zur Senkung des individuellen CO2-Fußabdrucks untersucht haben. Dabei wurden 61 Einzeloptionen identifiziert und deren CO2-Reduktionspotential analysiert.„ Insbesondere der Mobilitätsbereich ist vielversprechend, wenn man die Möglichkeiten des Individuums betrachtet“, so der Leiter des Fachgebiets Sustainability Economics of Human Settlements der TU Berlin, Prof. Felix Creutzig, am vergangenen Mittwoch (6.5.) zu den Studienergebnissen.

Den Wissenschaftlern zufolge betragen die mittleren Pro-Kopf-Emissionen von CO2 in Europa rund 7,5 t jährlich. Zu den Optionen mit dem höchsten Minderungspotential zählen laut Creutzig das autofreie Leben und die Umstellung auf ein elektrisches Fahrzeug. Doch auch die Reduzierung der persönlichen Flugzeit um einen Hin- und Rückflug im Langstreckenbereich würde die CO2-Pro-Kopf-Emissionen um gut 1,7 t senken.

Deutlich weniger CO2-Emissionen lassen sich laut Studie hingegen bei einer Umstellung der Ernährung einsparen. Der Wechsel zu einer veganen Ernährung habe ein durchschnittliches Pro-Kopf-Reduktionspotential von 0,9 t CO2 im Jahr, erklärte Creutzig. Die Umstellung auf vegetarische Ernährung oder die Mittelmeerdiät sparten rund 0,5 t CO2 ein.

Ähnliche Einsparpotentiale hätten die Verwendung energieeffizienter Töpfe und Pfannen oder eines modernen Herdes. Eine Verringerung der Nahrungsaufnahme und die Vermeidung von Lebensmittelabfällen verbesserten die Emissionsbilanz im Mittel um 0,3 t pro Kopf und Jahr.

Die Studie zeigt der TU Berlin zufolge auch, dass jeder Einzelne in seinem Konsumverhalten erhebliche Beiträge dazu leisten kann, das globale Ziel zu erreichen, den Temperaturanstieg auf 1,5 °C bis 2 °C zu begrenzen. Sie belegt aber auch, dass die Europäer deutlich weniger CO 2 pro Kopf emittieren als die Nordamerikaner, die es im Schnitt auf 13,4 t bringen. Allerdings liegen die Europäer erheblich über dem Wert von Afrika und dem Mittleren Osten mit durchschnittlich 1,7 t pro Kopf und Jahr, weshalb nach Ansicht von Creutzig „Veränderungen in unserem europäischen Konsumverhalten dringend geboten sind“.
AgE
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Nutri-Score beeinflusst Kaufverhalten

 Wochenmärkte durchleben Krisenzeiten

 Digitale Technologie kann ein Viertel zum Klimaziel beitragen

  Kommentierte Artikel

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken