Dies belegt eine internationale Metastudie, bei der Wissenschaftler der Technischen Universität (TU) Berlin die Möglichkeiten zur Senkung des individuellen CO2-Fußabdrucks untersucht haben. Dabei wurden 61 Einzeloptionen identifiziert und deren CO2-Reduktionspotential analysiert.„ Insbesondere der Mobilitätsbereich ist vielversprechend, wenn man die Möglichkeiten des Individuums betrachtet“, so der Leiter des Fachgebiets Sustainability Economics of Human Settlements der TU Berlin, Prof. Felix Creutzig, am vergangenen Mittwoch (6.5.) zu den Studienergebnissen.
Den Wissenschaftlern zufolge betragen die mittleren Pro-Kopf-Emissionen von
CO2 in Europa rund 7,5 t jährlich. Zu den Optionen mit dem höchsten Minderungspotential zählen laut Creutzig das autofreie Leben und die Umstellung auf ein elektrisches Fahrzeug. Doch auch die Reduzierung der persönlichen Flugzeit um einen Hin- und Rückflug im Langstreckenbereich würde die CO2-Pro-Kopf-Emissionen um gut 1,7 t senken.
Deutlich weniger CO2-Emissionen lassen sich laut Studie hingegen bei einer Umstellung der
Ernährung einsparen. Der Wechsel zu einer veganen Ernährung habe ein durchschnittliches Pro-Kopf-Reduktionspotential von 0,9 t CO2 im Jahr, erklärte Creutzig. Die Umstellung auf vegetarische Ernährung oder die Mittelmeerdiät sparten rund 0,5 t CO2 ein.
Ähnliche Einsparpotentiale hätten die Verwendung energieeffizienter Töpfe und Pfannen oder eines modernen Herdes. Eine Verringerung der Nahrungsaufnahme und die Vermeidung von Lebensmittelabfällen verbesserten die Emissionsbilanz im Mittel um 0,3 t pro Kopf und Jahr.
Die Studie zeigt der TU Berlin zufolge auch, dass jeder Einzelne in seinem
Konsumverhalten erhebliche Beiträge dazu leisten kann, das globale Ziel zu erreichen, den Temperaturanstieg auf 1,5 °C bis 2 °C zu begrenzen. Sie belegt aber auch, dass die Europäer deutlich weniger CO 2 pro Kopf emittieren als die Nordamerikaner, die es im
Schnitt auf 13,4 t bringen. Allerdings liegen die Europäer erheblich über dem Wert von Afrika und dem Mittleren Osten mit durchschnittlich 1,7 t pro Kopf und Jahr, weshalb nach Ansicht von Creutzig „Veränderungen in unserem europäischen Konsumverhalten dringend geboten sind“.