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23.12.2010 | 16:05 | Risikobewertung  

Das Neißehochwasser vom 07. bis 10. August 2010

Dresden/Pillnitz - Experten aus Polen, Tschechien und Sachsen legen ersten gemeinsamen Bericht zur Risikobewertung der Augustflut vor.

Hochwasser
(c) proplanta
Im August dieses Jahres war das Einzugsgebiet der Lausitzer Neiße von einer Hochwasserkatastrophe unbekannten Ausmaßes in dieser Region betroffen. Der Starkregen am 07. und 08. August hat die Flusspegel an der oberen Lausitzer Neiße sowie an ihren Zuflüssen rasant ansteigen lassen. Es kam insbesondere in der Mandau, der Miedzianka und der Witka (Smìda) zu Sturzfluten mit verheerenden Auswirkungen. Es wurden Täler überschwemmt, mit Schlamm und Geschiebe übersät. Häuser, Straßen und wertvolle Kulturgüter sind zerstört und zum Teil stark beschädigt worden. In den Abendstunden des 07. August 2010 kam es tragischer Weise auch zum Bruch der Talsperre Niedów an der Witka.

Ab sofort steht für die interessierte Öffentlichkeit ein erster offizieller Bericht zur Risikobewertung der Augustflut im Internet bereit. Erarbeitet worden ist er von einer trilateralen polnisch-deutsch-tschechischen Arbeitsgruppe. Wie das Sächsische Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) heute in Dresden mitteilte, handele es dabei um eine erste Analyse des Hochwassergeschehens. In kürzester Zeit seien darin alle vorhandenen Informationen zur Meteorologie und Hydrologie zusammenfassend dargestellt und der weitere Untersuchungsbedarf herausgearbeitet worden.

So bedürfe beispielsweise der Einfluss der Stausee-Havarie in Bezug auf Höhe, Eintrittszeit und Dauer der Hochwasserwelle an der Lausitzer Neiße noch umfangreicher Modelluntersuchungen. Zu diesem Zweck seien durch die polnische, deutsche und tschechische Seite weitere hydrologische Daten aufzubereiten und vertiefende hydraulische Untersuchungen notwendig. Insbesondere müsse untersucht werden, welchen Einfluss das Überschwemmungsgebiet unterhalb des Stausees auf polnischem Gebiet auf die Reduktion der Hochwasserwelle der Witka hatte. Von großer Bedeutung sei auch eine Analyse des Geschehens um den Berzdorfer See. In ihn strömte das Hochwasser der Lausitzer Neiße ab etwa 22 Uhr ein. Dadurch hätten sich wahrscheinlich auch die Auswirkungen der Staudamm-Havarie auf die Städte Zgorzelec und Görlitz abgemildert.

Die Hydrologen des LfULG betonen an dieser Stelle einmal mehr, dass jedoch schon das Hochwasser an der Lausitzer Neiße selbst einen katastrophalen Charakter hatte. Durch die Überflutung der Stadt Zittau und die extrem hohen Zuflüsse aus Miedzianka und Witka sei absehbar gewesen, dass die Städte Ostritz und Görlitz von einer schweren Hochwasserkatastrophe heimgesucht würden. Unabhängig von der Staudamm-Havarie.

Der „gemeinsame polnisch-deutsch-tschechische Bericht zum Hochwasser vom 07. bis 10. August 2010 an der Lausitzer Neiße“ stellt den Einstieg in die Umsetzung der Europäischen Hochwasserrisikomanagementrichtlinie (HWRM-RL) für das Einzugsgebiet der Lausitzer Neiße dar und ist ab sofort auf den Seiten des Landeshochwasserzentrums Sachsen unter der Rubrik Herbsthochwasser 2010 verfügbar. (LfULG)
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