«Wir haben flächendeckend Riesenprobleme mit den Amphibien», sagte Peter Berthold vom Max-Planck-Institut in Radolfzell. Die Zukunft für Amphibien sei keineswegs rosig, sagt er.
Es sei zu befürchten, dass sie in nicht allzu langer Zeit komplett aussterben könnten. Auch der Bund für Umwelt und
Naturschutz (BUND) spricht mit Blick auf die dürftigen Ergebnisse der jüngsten Krötenwanderung von einer dramatischen Entwicklung.
Für die Tiere sei es seit Jahren zu trocken, erklären Naturschützer. Auch die Kälte des Frühjahrs schwäche die Lurche. Das Klima bringe ihren Rhythmus durcheinander und bremse die Eiablage. Deshalb könne von einem vielstimmigen Gequake rund ums Wasser keine Rede sein, im Gegenteil. «Es wird still am Tümpel», sagte der Amphibien-Fachmann Hubert Laufer. «Immer mehr Froschkonzerte finden nur noch in einer Notbesetzung statt.»
Von den 18 in Baden-Württemberg heimischen Amphibienarten und dem Ochsenfrosch stehen 60 Prozent auf der Roten Liste. Der Moorfrosch ist vom Aussterben bedroht, Kammmolch, Geburtshelferkröte, Gelbbauchunke, Knoblauchkröte, Kreuzkröte, Wechselkröte und Laubfrosch sind stark gefährdet, Feuersalamander, Springfrosch und Seefrosch gefährdet. «Wirklich ungefährdet ist eigentlich nur ein halbes Dutzend Arten», sagte der BUND-Naturschutzreferent Dominic Hahn.