Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
08.12.2015 | 12:15 | Umweltbewusstsein 

Deutscher Lebensstil schadet der Umwelt

Berlin - Das Umweltbewusstsein wächst zwar, doch mit ihrem Lebensstil belasten die Deutschen Umwelt und Klima immer noch stark.

Deutscher Lebensstil
Viele Menschen in Deutschland machen sich Gedanken, wie sie die Umwelt schützen können. Unser Konsumverhalten ist trotzdem nicht optimal, stellt das Umweltbundesamt fest. Das liegt auch daran, dass immer mehr Menschen alleine in größeren Wohnungen leben. (c) Coka - fotolia.com
Ein besonders großer Energiefresser ist nach Angaben des Umweltbundesamtes die hohe Zahl von Single-Haushalten. Inzwischen lebt in rund 40 Prozent aller Häuser und Wohnungen ein Mensch alleine. Das bedeutet oft mehr Platz für den Einzelnen, was mit mehr Aufwand für Strom und Heizung verbunden ist. Seit 2005 ist die Wohnfläche pro Kopf im Schnitt um 5,1 Quadratmeter auf 46,3 Quadratmeter im Jahr 2013 gestiegen.

Je mehr Haushalte es gibt, desto mehr Konsumgüter wie Autos, Waschmaschinen, Kühlschränke und Computer werden angeschafft. Deren Herstellung hat ebenfalls negative Folgen für Umwelt und Klima. Die einzigen Geräte, von denen heute weniger im Umlauf sind als früher sind Gefriertruhen.

Auch wenn Minimalismus in einigen Kreisen schick ist, gilt in Sachen Konsum insgesamt immer noch der Grundsatz «Mehr Geld, mehr Güter, mehr Energieverbrauch». Die Konsumausgaben der privaten Haushalte stiegen von rund 1,4 Billionen Euro im Jahr 2011 auf 1,5 Billionen Euro im Jahr 2014.

Wie aus einer am Dienstag verbreiteten Broschüre des Umweltbundesamtes weiter hervorgeht, stieg die Zahl der Autos zwischen 1995 und 2013 an - von 494 auf 537 Autos pro 1.000 Einwohner.

Autos, Motorräder und Mofas werden den Angaben zufolge mehr für Urlaub und Freizeit genutzt als für den Weg zur Arbeitsstelle oder zur Ausbildung. Mit 40,4 Prozent hatte der nicht-beruflich motivierte motorisierte Individualverkehr im Jahr 2012 den größten Anteil am Verkehrsaufwand. Der arbeitsbezogene Verkehr machte 36 Prozent aus.

Auch in punkto Nahrungsmitteproduktion liegt aus Sicht der Behörde noch Einiges im Argen. Der Fleischkonsum ist zwar zwischen 2000 und 2013 von 2,8 Millionen Tonnen auf 2,6 Millionen Tonnen pro Jahr gesunken. Das ist gut ist für den Klimaschutz, da beim Anbau pflanzlicher Nahrungsmittel weniger Treibhausgase ausgestoßen werden als in der Nutztierhaltung. Doch gleichzeitig stiegen die deutschen Fleischexporte von 0,8 Millionen Tonnen auf rund 3 Millionen Tonnen.
dpa
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Emotionen Gift für Zero Waste?

  Kommentierte Artikel

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken