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15.07.2019 | 20:23 | Unwetter 

Deutscher Wetterdienst bestätigt Tornado nahe Mannheim

Offenbach - Bei dem Unwetter, das am Freitagnachmittag in Bobenheim am Berg nahe Mannheim schwere Schäden angerichtet hat, handelte es sich um einen Tornado.

Tornado Mannheim
Auch ganz offiziell steht jetzt fest: Bei dem schweren Unwetter im rheinland-pfälzischen Bobenheim am Berg nahe Mannheim vom Freitag handelt es sich um einen Tornado. Bei anderen Unwettern bleibt es beim Verdacht. (c) proplanta
Das bestätigte der Deutsche Wetterdienst (DWD) am Montag. «Es war ein schwacher bis mäßiger Tornado der Kategorie F1», sagte DWD-Tornadobeauftragter Andreas Friedrich. Ein solcher Tornado könne Windgeschwindigkeiten von etwa 118 bis 180 Kilometer in der Stunde erreichen. Zuvor hatte die Wetterseite tornadoliste.de den Sturm in dem kleinen Ort in Rheinland-Pfalz bereits als Tornado eingestuft.

Bei den anderen seit Freitag gemeldeten Fällen etwa bei Wetzlar in Mittelhessen sowie in der Nähe von Mannheim oder im brandenburgischen Kroppen handelte es sich nach DWD-Angaben um Verdachtsfälle, die nicht bestätigt wurden. Aus den Aufnahmen dieser Unwetter gehe nicht klar hervor, ob die rotierende Windsäule tatsächlich den Erdboden berührte - das sei Voraussetzung für die Bestätigung eines Tornados.

«Tornados sind so extrem kurzlebig und kleinräumig, dass wir sie meist erst hinterher bestimmen können», sagte Friedrich. Zwar warne der DWD vor Unwettern, wenn auf dem Radarbild sogenannte Superzellen gesichtet werden. Diese rotierenden und langlebigen Gewitterwolken können auch Starkregen oder riesige Hagelkörner bedeuten - und unter Umständen auch einen Tornado.

«Eine aktuelle Tornadowarnung können wir nur herausgeben, wenn ein «Sturmjäger» unmittelbar Bilder vom Tornado an uns schickt und wir vom Radarbild diese Zelle verfolgen können», sagte Friedrich. Der DWD arbeite daher mit den «Skywarnern» zusammen. Die ehrenamtlichen Mitarbeiter des Vereins informierten die Warnmeteorologen, wenn sie Zeugen eines extremen Wetterereignisses würden - diese Information könne dann in eine aktuelle Warnung aufgenommen werden.

Nachträglich ist es aufgrund von Foto- und Videoaufnahmen sowie der spezifischen Schäden möglich, einen Tornado zu bestimmen. So verursachen Tornados vielfach eine Schneise der Verwüstung, die in Extremfällen viele Kilometer lang, teilweise aber unterbrochen sein kann. Außerhalb dieser Schneise sind die Schäden deutlich geringer, mitunter lassen sich sogar keine Schäden finden. Typisch sind auch unterschiedliche Fallrichtungen von Bäumen und die weiten Strecken, über die losgerissene Gegenstände vom Wind getragen werden.
dpa/lrs
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