«Auch Regenwald kann sich wieder aufbauen», sagte Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (
SPD) am Dienstag beim Global Landscapes Forum für nachhaltige Entwicklung in Bonn der Deutschen Presse-Agentur. Alle möglichen Samen fänden sich auch noch in tieferen Bodenschichten. «Wenn man dann irgendwann mit den Brandrodungen aufhört und solche Flächen wieder sich selbst überlässt, dann kommt da der Regenwald wieder durch. Ich finde, das sollte uns auch zuversichtlich stimmen.»
Als größte Initiative zur
Renaturierung weltweit gilt das Programm «Bonn Challenge». Dessen Ziel ist es, bis zum Jahr 2020 insgesamt 150 Millionen Hektar entwaldeter Fläche wiederherzustellen. Das wäre eine Fläche von der vierfachen Größe Deutschlands. «Wir haben dafür mittlerweile schon Zusagen von vielen Ländern der Erde, sogar schon für 160 Millionen Hektar», sagte Hendricks. «Wir kommen da gut voran.» Bis 2030 soll die wiederhergestellte
Waldfläche auf 350 Millionen Hektar weltweit anwachsen. Deutschland ist dabei der wichtigste Geldgeber.
Natürlich sei es in gewisser Weise paradox, wenn ein und dasselbe Land Wald abholze und dann an anderer Stelle wieder mühsam aufbaue, sagte Hendricks. «Aber Sie dürfen nicht vergessen, dass es auch unterschiedliche Eigentumsverhältnisse gibt, dass Gesetze leider nicht immer eingehalten werden. Da sagt die Regierung dann möglicherweise anschließend: «Das hättest du nicht gedurft.» Aber der Wald ist dann weg.» Was bleibe, sei der Wiederaufbau.
Die meisten
Wälder werden in den Tropen und Subtropen abgeholzt, aber auch in Russland und Kanada gibt es einen bedeutenden Waldverlust. Nach Angaben des Bundesumweltministeriums wird jede Minute die Fläche von zwei Fußballfeldern gerodet. Wälder sind der wichtigste Neutralisierer des klimaschädlichen CO2. Das Global Landscapes Forum findet noch bis Mittwoch in Bonn statt. Erstmals ist es abgekoppelt von der Weltklimakonferenz. Es sei ein weiterer Schritt, Bonn als die Klima- und Entwicklungs-Hauptstadt der Welt zu etablieren, sagte Hendricks.