In dieser Zeit können Polarlufteinflüsse in Mitteleuropa noch letzte Kälteeinbrüche mit Frost bringen. Die Bezeichnung
Eisheilige geht auf den kirchlichen Heiligenkalender und die Kirchenfeste zurück, die das ländliche Leben lange prägten.
Namensgeber sind Bischöfe und Märtyrer aus dem 4. und 5. Jahrhundert: Mamertus (11. Mai), Pankratius (12. Mai), Servatius (13. Mai), Bonifatius (14. Mai) und Sophia (15. Mai), auch «kalte Sophie» genannt. In einigen Regionen wird allerdings Mamertus nicht als Eisheiliger gezählt, in anderen fehlt Sophia.
Der Wetterexperte Jörg Kachelmann schrieb am Mittwoch allerdings bei Twitter: «Es gibt jetzt keine Eisheiligen.» Dazu verwies er auf einen Text, demzufolge eine Kalenderreform von 1582 berücksichtigt werden müsse. Die Eisheiligen hätten sich dadurch um elf Tage nach hinten verschieben müssen.
Einst waren die Eisheiligen gefürchtet, denn die Kälte fiel in eine besonders frostempfindliche Vegetationsperiode und konnte junge Pflanzen schädigen.
Wetteraufzeichnungen deuten an, dass die Kaltlufteinbrüche der zweiten Maidekade im 19. und 20. Jahrhundert häufiger und intensiver waren als in der Gegenwart. Meteorologen werten das als mögliches Indiz für die Klimaerwärmung.