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20.11.2023 | 12:35 | Artenschutz 

Dorsch zum Fisch des Jahres 2024 gekürt

Berlin - Der atlantische Dorsch hat die Abstimmung zum „Fisch des Jahres 2024“ gewonnen. Das hat der Deutsche Angelfischerverband (DAFV) am Dienstag (14.11.) bekannt gegeben.

Deutscher Angelfischerverband
Der beliebte Speisefisch war früher in der Ostsee weit verbreitet. Heute gelten die Bestände als gefährdet. (c) proplanta
Der im Nordseeraum bis in den nördlichen Pazifik auch Kabeljau genannte Fisch hat sich knapp gegen die Elritze, den Nagelrochen und den Rapfen durchgesetzt. Dabei wurde erstmals öffentlich und digital über die Auszeichnung abgestimmt.

Nach Angaben des DAFV war der beliebte Speisefisch entlang der Ostseeküste Nahrungsquelle und Erwerbsgrundlage zugleich. Allerdings seien die Bestände heute durch den Klimawandel, Lebensraumverluste, Nährstoffeinträge und Überfischung „bedrohlich zurückgegangen“. Der Internationale Rat zur Erforschung der Meere (ICES) stuft den atlantischen Dorsch in der Ostsee derzeit als gefährdet ein und warnt vor einer weiteren Dezimierung dieser wichtigen Fischart.

Dem DAFV zufolge wurden jedoch die Fangmengen stetig gesenkt, so dass 2023 in der westlichen Ostsee nur noch 489 Tonnen Kabeljau gefangen werden durften; 2024 werde der kommerzielle Fang „praktisch eingestellt“. Auch für die Freizeitfischerei würden seit 2017 maximale Tagesfangentnahmen und Schonzeiten gelten. Diese werde aber im kommenden Jahr in der Ostsee ebenfalls eingestellt, so der Angelfischerverband.

Räuber und Nahrungsquelle

Der Dorsch erreicht laut DAFV eine durchschnittliche Größe von rund 100 Zentimetern, kann jedoch auch bis zu 160 Zentimeter groß, über 40 Kilogramm schwer und bis zu 25 Jahre alt werden. Der Fisch gilt dem Verband zufolge als gefräßiger Räuber, dessen Nahrung vor allem aus anderen Fischen, Krebstieren, Muscheln und Würmern besteht. Auf der anderen Seite stelle der Dorsch für andere Räuber wie Schweinswale, Robben oder Kormorane eine Nahrungsquelle dar. Seit 1984 kürt der DAFV jährlich den „Fisch des Jahres“. Die Aktion soll auf die schädigenden Einflüsse des Menschen auf die Lebensräume der jeweiligen Fische hinweisen.
AgE
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