Das berichtete die Weltnaturschutzunion (IUCN) unter Berufung auf eine Studie des Global Invasive Species Programme (GISP). Danach gelten vor allem durch den gestiegenen weltweiten Handel in den vergangenen
25 Jahren mittlerweile 542 Arten als gefährliche Eindringlinge. Dazu zählen vor allem Pflanzen (316 Arten), aber auch mehr als 100 Meereslebewesen, 44 Süßwasserfische, 43 Säugetiere, 23 Vogelarten und 15 Amphibien.
Bedroht würden von den «Einwanderern» unter anderem Tiere und Pflanzen, die von der IUCN auf der Roten Liste gefährdeter Arten geführt werden. Zwar gebe es dort, wo man sich des Problems bewusst sei und die Eindringlinge bekämpfe, auch Erfolge, wird Stuart Butchart von der Vogelschutzorganisation BirdLife International zitiert. Doch die Zahl der gefährdeten Tiere wachse vor dem Hintergrund der steigenden Zahl der Eindringlinge. «Obwohl wir einige Schlachten gewinnen..., gibt es derzeit Beweise dafür, dass wir den Krieg verlieren», erklärte der Wissenschaftler.
Der Studie zufolge sind in den einbezogenen 57 Ländern im Schnitt jeweils etwa 50 Arten angesiedelt, die eigentlich nicht dorthin gehören und einen negativen Einfluss auf die
Artenvielfalt haben. Dabei reicht ihre Zahl von 9 in Äquatorialguinea bis 222 in Neuseeland. Als ein Beispiel wird das Gelbköpfchen angeführt, eine Vogelart in Neuseeland, die durch eingewanderte
Ratten bedroht wird. Schon jetzt seien zwei Populationen des Vogels ausgerottet, drei weitere seien akut gefährdet. (dpa)