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07.01.2010 | 23:28 | Wetterchaos 

Eiszeit in USA: Tote und Probleme

Washington - Eisige Temperaturen und heftige Schneefälle haben in den USA zu mehreren Todesfällen und zahlreichen Problemen geführt.

Eiszeit in den USA
(c) proplanta
Die Wetterbehörden sprachen am Donnerstag von einem alarmierenden Kälterekord. In zwei Dritteln des Landes herrschten die niedrigsten Temperaturen seit Jahren. Im Bundesstaat Iowa sanken die Werte auf minus 46 Grad Celsius. «Die Luft gefriert beim Eintamen», sagte eine Frau in der dortigen Metropole Des Moines. Eine andere Wintergeschädigte erzählte im Fernsehen, dass sie mit ihrem Auto nicht anfahren konnte, weil ihre Reifen festgefroren waren.

Das Problem sei weniger der Schneefall als vielmehr der eisige Wind, sagte Rob Marciano, Meteorologe des Fernsehsenders CNN in Memphis (US-Bundesstaat Tennessee). Dort starben seit dem vergangenen Wochenende mindestens vier Menschen wegen des heftigen Wintereinbruchs, unter ihnen auch eine 81-jährige Alzheimer-Kranke, die beim Herumirren durch Nashville erfroren war. In der Region Lauderdale im Bundesstaat Mississippi starb ein alter Mann an Unterkühlung in seinen eigenen vier Wänden. Seine Heizung hatte nicht funktioniert. In zahlreichen Regionen mussten die Schulen geschlossen bleiben.

Temperaturen um den Nullpunkt machten aber auch den wärmegewohnten Menschen im US-Bundesstaat Florida zu schaffen. Selbst in südlichen Regionen am Golf von Mexiko fielen die Temperaturen fast bis auf den Gefrierpunkt. Die Zitrusernte ist gefährdet. «Viele Menschen im Süden Floridas mussten sich erst mal einen Wintermantel, Mütze und Handschuhe kaufen«, schreibt die Zeitung «The Miami Herald». Auch die Pelikane litten unter dem Temperaturschock.

Mindestens ein Obdachloser sei erfroren. Die Farmer der Regionen versuchen ihre Zitrus- und Gemüseernte mit einem eher ungewöhnlichen Hausmittel zu schützen: Vor den ersten Frostnächten besprühen sie die Bäume und Sträucher mit Wasser, das dann rasch gefriert: Unter schützendem Eis soll die Ernte dann überleben. Vor allen der Süden Floridas kennt normalerweise keinen Frost, die normalen Tagestemperaturen in dieser Jahreszeit schwanken ansonsten gar zwischen angenehmen 15 bis 20 Grad.

In St. Louis im US-Bundesstaat Missouri hatte die Kälte aber auch etwas Gutes: Dort gab es am Donnestag eine Schießerei auf einem Fabrikgelände, bei der nach CNN-Informationen drei Menschen ums Leben kamen. Als der Schütze das Feuer eröffnete, herrschte auf dem Gelände weit weniger Betrieb als sonst, weil wegen des Winterwetters nicht alle der rund 100 Arbeiter in der Fabrik erschienen waren. Unter Umständen hätte es sonst noch mehr Opfer gegeben. (dpa)
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