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10.12.2018 | 06:39 | Klimaschutzabkommen 

Entscheidende Phase der Klimakonferenz startet

Kattowitz - Zur zweiten und entscheidenden Woche der Weltklimakonferenz in Polen reisen am Montag Dutzende Regierungschefs und Minister an.

Klimaschutz weltweit
Die Erderhitzung ist keine Fiktion und kein Fake. Schon jetzt ist die globale Durchschnittstemperatur um rund ein Grad gestiegen. Die 20 wärmsten je gemessenen Jahre lagen in den vergangenen 22 Jahren. Beschließt die Weltklimakonferenz die nötigen Regeln, damit der Trend gebrochen werden kann? (c) proplanta
Darunter ist auch die deutsche Umweltministerin Svenja Schulze (SPD). Die Beratungen von rund 200 Staaten in Kattowitz (Katowice) zur Umsetzung des Pariser Klimaabkommens sollen möglichst bis zum Freitag abgeschlossen werden.

Ziel ist ein detailliertes Regelbuch, um die Klimaschutzpläne der einzelnen Staaten vergleichbar und nachprüfbar zu machen. Auch geht es um weitere Finanzzusagen an Entwicklungsländer, von denen viele besonders unter der Erderhitzung zu leiden haben.

In Paris war 2015 beschlossen worden, die durch den Ausstoß von Treibhausgasen wie Kohlendioxid verursachte Erwärmung der Atmosphäre auf maximal zwei Grad zu begrenzen, wenn möglich sogar auf 1,5 Grad - verglichen mit der vorindustriellen Zeit um 1750. Die bislang zugesagten Klimaschutzbeiträge reichen dafür aber bei weitem nicht aus. Die Zeit drängt, wie der Weltklimarat IPCC in seinem jüngsten Bericht warnt. Schon jetzt hat sich die Welt um rund ein Grad aufgeheizt; die Folge sind vielerorts mehr Wetterextreme wie Hitze und Dürre sowie Starkregen und Stürme.

Schulze sagte den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Montag), alle Staaten seien gemäß dem Pariser Abkommen aufgefordert, bis 2020 ihre bisherigen Beiträge zu überprüfen und möglichst aufzustocken. «Die Vorbereitungen dafür müssen jetzt beginnen. Von Kattowitz sollte das mutige Signal ausgehen, dass wir bei den bisherigen Zusagen nicht stehen bleiben.»

Nach der ersten Woche hatte die Umweltorganisation Greenpeace ein enttäuschtes Zwischenfazit gezogen. Es sei beunruhigend, dass in Kattowitz kein Klimavorreiter in Sicht sei, auch die EU und Deutschland nicht. Der vielbeachtete Bericht des Weltklimarats zu den dramatischen Folgen, die bereits 1,5 Grad Erderwärmung auf Meeresspiegel, Wetter und Natur hätten, zeige bei dem Treffen in Kattowitz keine Wirkung. Geplanter Abschlusstag ist Freitag - oft dauern Klimakonferenzen aber etwas länger als geplant.

Am Wochenende hatten in Kattowitz Tausende Umweltschützer für schnellere Maßnahmen gegen die globale Erderwärmung demonstriert. Unter dem Motto «Marsch für das Klima: Wacht auf! Es ist Zeit, unser Zuhause zu retten!» zogen nach Schätzung der Polizei bis zu 2000 Klima-Aktivisten durch die Stadt.

Zum Auftakt der Konferenz vor einer Woche hatte UN-Generalsekretär António Guterres in einem dramatischen Appell gewarnt, schon jetzt sei der Klimawandel für viele Menschen und auch ganze Staaten eine «Frage von Leben und Tod». Wenn die Staatengemeinschaft versage, würden Arktis und Antarktis weiter schmelzen, die Korallen sterben, die Meeresspiegel steigen sowie mehr Menschen an Luftverschmutzung sterben und an Wasserknappheit leiden - bei explodierenden Kosten. «Wir brauchen mehr Taten und mehr Ehrgeiz», mahnte er.

Nach Berechnungen der Weltwetterorganisation lagen die 20 wärmsten je gemessenen Jahre in den vergangenen 22 Jahren. Laut Weltklimarat muss zur Erreichung des 1,5-Grad-Ziels der Ausstoß von Kohlendioxid bis 2030 um 45 Prozent sinken im Vergleich zu 2010, und schon 2050 netto null erreichen.
dpa
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