Örtlich fielen am Dienstag innerhalb einer Stunde mehr als 30 Liter Regen pro Quadratmeter, wie ein Meteorologe des Deutschen Wetterdienstes (DWD) am Dienstagabend sagte. Sehr kleinräumig seien es sogar 40 Liter gewesen. Besonders betroffen war demnach die Region um den Schwarzwald, vor allem der Ortenaukreis und der Kreis Calw.
In Unterharmersbach schlug ein Blitz in ein Wohnhaus ein und verursachte mehrere tausend Euro Schaden. Verletzte gab es zunächst nicht. In Heidelberg wurde bei Unwettern außerdem ein Baum entwurzelt, mehrere Straßen waren überflutet. Auch im Rest des Landes drohten der Prognose zufolge bis in die Nacht immer wieder Gewitter. «Es ist einfach sehr viel Wasser, was da runterkommt», sagte der Experte. Auch Hagel sei möglich.
Vor mehr als einer Woche hatten Unwetter im Südwesten verheerende Schäden angerichtet, vier Menschen kamen ums Leben. Besonders betroffen waren die Gemeinden
Braunsbach und Schwäbisch Gmünd. Dass sie wieder der Schwerpunkt der sehr lokalen Gewittern werden, sei allerdings unwahrscheinlich, sagte der Meteorologe.
Das Land hat an die Menschen in den besonders betroffenen Regionen bereits 700.000 Euro an Soforthilfen ausgezahlt, wie Innenminister Thomas Strobl (CDU) am Dienstag in Stuttgart sagte. Die Auszahlung hatte die Landesregierung am Freitag veranlasst. Von den Unwettern Betroffene bekommen bis zu 2.500 Euro pro Haushalt, bei kleinen Gewerbebetrieben sind es 5.000 Euro. Für das schwer getroffene Braunsbach (Schwäbisch Hall) wird zudem ein Wiederaufbauprogramm entwickelt, weil die Gemeinde das den Angaben zufolge finanziell nicht allein stemmen kann.
Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) forderte nach den Überschwemmungen in Baden-Württemberg eine
Versicherungspflicht gegen Elementarschäden. Eine entsprechende Initiative habe er in der Ministerpräsidentenkonferenz schon einmal eingebracht. «Ich finde, dass diese Unwetterereignisse das noch mal stützen», sagte er. Solche extremen Wetterlagen könne es überall geben, und ihre Zahl werde zunehmen.