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10.07.2021 | 01:43 | Wetteraussichten 

Erneut Unwetter im Süden - Es bleibt wechselhaft

Offenbach - Ein Regenguss nach dem anderen, Unwetter und Überschwemmungen: Insbesondere im Süden Deutschlands ist es am Freitag zu zahlreichen wetterbedingten Notfällen und Einsätzen von Polizei und Feuerwehr gekommen.

Wettervorhersage Juli 2021
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«Ein Tief drückt dem nächsten Tief quasi die Klinke in die Hand», heißt es beim Deutschen Wetterdienst mit Blick auf die kommenden Tage. Und schon der Freitag ist vielerorts sehr ungemütlich - bis gefährlich. (c) proplanta
Schwer betroffen war der fränkische Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim: Dort wurde wegen Überschwemmungen, Erdabrutschen und entwurzelten Bäumen eine sogenannte Großschadensereignislage ausgerufen, wie das Landratsamt mitteilte. Der Unterricht an den Schulen sei eingestellt worden. Und: Auch in den kommenden Tagen soll es vielerorts nass und ungemütlich bleiben. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) kündigte wechselhaftes Wetter an.

Am Freitag ließen die Unwetter mit Starkregen auch in Baden-Württemberg die Flüsse anschwellen. Vor allem im Osten des Landes waren Straßen und Keller überflutet. Im Kreis Ravensburg am Bodensee wurden Straßen gesperrt, Aquaplaning führte zu Unfällen, Autos steckten im Wasser fest. In mehreren Orten rutschten Hänge ab.

Die Hochwasservorhersagezentrale (HVZ) Baden-Württemberg meldete Hochwasser unter anderem bei Riß, Rems, Kocher und Jagst. Am Riß-Pegel Niederkirch südlich von Ulm wurde am Freitagmittag ein Wasserstand von 2,77 Meter gemessen, normal ist dort ein Meter. In den vergangenen Wochen sei es dort somit zum dritten Mal zu einem solch seltenen Ereignis durch Starkregen gekommen, sagte ein HVZ-Experte.

Im Norden Bayerns wurden für mehrere Gebiete Hochwasserwarnungen ausgerufen. Besonders betroffen waren Gebiete um Ansbach, Neustadt an der Aisch sowie in den Landkreisen Forchheim, Bamberg und Coburg, wie aus den Warnungen des Hochwassernachrichtendienstes Bayern vom Freitag hervorging. Gewarnt wurde dort vor «Überschwemmungen für bebaute Gebiete».

Im Westen Deutschlands gab es derweil einen nassen Rekord: Nie zuvor waren die Talsperren des Ruhrverbands an einem 9. Juli so voll wie am Freitag. Dies teilte der Wasserwirtschaftsverband in Essen mit.

Der Füllstand der acht Talsperren lag bei 113 Prozent vom langjährigen Mittel. Im Schnitt waren die Talsperren zu knapp 96 Prozent gefüllt. Der Gesamtfüllstand des Talsperrensystems ist den Angaben zufolge seit Ende April nahezu unverändert. Grund seien die immer wieder auftretenden Regenfälle.

«Ein Tief drückt dem nächsten Tief quasi die Klinke in die Hand», sagte ein DWD-Meteorologe mit Blick auf die kommenden Tage. Am Samstag sorge ein kurzes Zwischenhoch für eine Wetterberuhigung mit etwas Sonne, bevor am Nachmittag von Westen her die nächste Gewitterzone heranziehe.

Vom Emsland bis zum Schwarzwald und am Alpenrand drohen dann wieder starke Gewitter, Hagel, Starkregen und Sturmböen. In der Nordosthälfte betragen die Temperaturen 20 bis 25 Grad, in der Südosthälfte steigen sie bis auf 28 Grad. Dort bleibt es länger trocken.

Am Sonntag soll es vom Emsland bis zum Erzgebirge zeitweise schauerartig regnen. Lokale Gewitter sind laut DWD ebenfalls möglich. Während im Nordosten ebenfalls einzelne Schauer drohen, gibt es im Süden und im Westen längere sonnige Abschnitte und es bleibt meist trocken. Die Temperaturen steigen auf bis zu 29 Grad. Im Westen und Nordwesten ist es mit bis zu 24 Grad etwas kühler.

Der Wochenstart wird dann wieder ungemütlich. Ein Tief über Westeuropa führt in Schüben feuchtwarme Luft nach Deutschland. Es drohen weitere Starkregenfälle, Schauer und Gewitter.
dpa
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