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09.02.2020 | 12:37 | Unwetterwarnung 

Erste Auswirkungen durch Sturmtief Sabine

Berlin - Deutschland bangt dem seit Tagen angekündigten Sturmtief «Sabine» entgegen - und wappnet sich gegen Gefahren. Die Deutsche Bahn kündigte am Sonntagvormittag den Ausfall zahlreicher Zugverbindungen an.

Zugausfälle
Das befürchtete Orkantief «Sabine» wird im Laufe des Tages zunächst im Norden erwartet - und dann über ganz Deutschland. Die Bahn bereitet sich auf Schäden vor und streicht Verbindungen. Auch Sportfans spüren die Auswirkungen - Vorsicht hat Vorrang. (c) proplanta
Etliche Fährverbindungen zu den Nordseeinseln wurden bereits eingestellt. Und auch Fußballspiele fallen aus, etwa das rheinische Bundesliga-Derby Mönchengladbach gegen Köln. Wegen des aufziehenden Orkans rechnete der Flughafen Köln/Bonn mit Ausfällen.

Erste Ausläufer von «Sabine» sollten an der Nordsee laut Deutschem Wetterdienst (DWD) schon am Vormittag zu spüren sein. Im Laufe des Tages breitet sich der Sturm dann wohl mit einzelnen Orkanböen auf den gesamten Norden und die Mitte des Landes aus. Dort werde der Höhepunkt in der Nacht zum Montag erreicht, im Süden am frühen Montagmorgen.

Begleitet werde der befürchtete Orkan vielerorts von heftigen Schauern und Gewittern, hieß es. In der Nacht zum Montag werden Windgeschwindigkeiten von rund 120 Kilometern pro Stunde erwartet.

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat für weite Teile Deutschlands die zweithöchste Unwetterwarnstufe wegen des Sturmtiefs «Sabine» herausgegeben. «Es wird jetzt langsam stärker», sagte Michael Hagen vom DWD in Offenbach am Sonntag. In Teilen des Schwarzwaldes gelte sogar die höchste der insgesamt vier Warnstufen.

«Sabine» ist laut DWD ein Winterorkan, wie er etwa alle zwei Jahre vorkommt. So stark wie «Kyrill» (2007) oder «Lothar» (1999) werde «Sabine» nicht.

Die Deutsche Bahn bereitete sich auf mögliche Probleme vor. Wer nicht reisen möchte, kann die Fahrkarte kostenfrei stornieren. «Wir haben alle Bereitschaften mobilisiert und in jeder Region doppelt verstärkt», sagte ein Bahnsprecher am Samstag. Das Bahnpersonal sei auf zerstörte Oberleitungen oder umgekippte Bäume vorbereitet. Mobile Einsatztrupps mit Kettensägen sollten eingesetzt werden, um versperrte Gleise frei zu bekommen.

Ab Sonntagnachmittag könne es zu Unregelmäßigkeiten oder Ausfällen kommen, teilte der Flughafen Köln/Bonn auf Twitter mit. Passagiere sollten sich bei ihren Airlines darüber informieren, ob ihr Flug planmäßig abhebe. «Sabine» sollte am Nachmittag auf Nordrhein-Westfalen treffen. 

Die Deutsche Bahn teilte am Sonntagmorgen mit, die Küstenregionen und stark sturmgefährdete Regionen wie Emden, Norddeich, Kiel und Westerland seien ab der Mittagszeit nicht mehr mit Fernverkehrszügen zu erreichen. Diese Einschränkung betreffe beispielsweise IC-Züge zwischen Norddeich und Hannover/Koblenz, ICE-Verbindungen zwischen Hamburg und Kiel beziehungsweise Westerland sowie die Strecken des EC zwischen Hamburg und Kopenhagen/Aarhus.

Das ausverkaufte Bundesliga-Duell zwischen Borussia Mönchengladbach und dem 1. FC Köln, das am Sonntag um 15.30 Uhr stattfinden sollte, wurde aus Sicherheitsgründen wegen des Sturmtiefs «Sabine» abgesagt.

«Wir hatten um 5.45 eine Telefonkonferenz mit der Feuerwehr, dem Ordnungsamt und dem Deutschen Wetterdienst und haben dann nach intensiven Beratungen uns dagegen entschieden, noch länger zu warten und das Spiel in Abstimmung mit der Deutschen Fußball Liga abgesagt», sagte Borussias Mediendirektor Markus Aretz. «Während der Spielzeit wäre es wahrscheinlich ruhig geblieben, aber bei der Abreise der vielen Besucher bestand dann halt Gefahr.»

Schon am Samstag war der Skisprung-Weltcup in Willingen (Hessen) abgesagt worden. «Sabine» sorgte am Sonntag dann für weitere Absagen von Fußballspielen: So fiel auch die für 14.00 Uhr angesetzte Nachholpartie der Frauen-Bundesliga zwischen dem MSV Duisburg und dem 1. FC Köln den Wetterbedingungen zum Opfer. Darüber hinaus reagierte auch der Fußballverband Niederrhein auf die Warnungen. Der zuständige Ausschuss sagte alle Partien auf Verbands- und Kreisebene ab.

Auch andere europäische Länder rüsteten sich für das Orkantief. Der niederländische Wetterdienst forderte Autofahrer auf, nicht mit Anhängern und Wohnwagen zu fahren. Der niederländische Fußballverband KNVB sagte für Sonntag alle Spiele der Profiligen ab. Die Fluggesellschaft KLM annullierte vorsorglich Dutzende innereuropäische Flüge ab und zum Amsterdamer Flughafen Schiphol.
dpa
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