Auf Deutschlands höchstem Berg, der Zugspitze (2.962 Meter), maß der Deutsche Wetterdienst (DWD) mindestens 15 Zentimeter - zehn davon Neuschnee aus der Nacht. Der 1436 Meter hohe Große Arber im Bayerischen Wald war mit einem Zentimeter Schnee wie überzuckert. Die Flocken sind Vorboten einer eisigen Woche.
Zum Rodeln reichte die Schneedecke auf dem Brocken, dem höchsten Berg Norddeutschlands (1.141 Meter), zunächst nicht, wie Wetterwart Ingo Nitzschke sagte. Wind und Nebel bildeten hoch oben auf der Kuppe des sagenumwobenen Berges stellenweise 20 Zentimeter lange Eiszapfen.
«Wir werden mit Polarluft überschüttet. Sie kommt wie auf einer Rennbahn aus dem Polarmeer nach Deutschland», sagte DWD-Meteorologe Ansgar Engel in Offenbach. Ab Mittwoch erreichen die Temperaturen nur noch einstellige Werte. Mancherorts wird es frostig, Straßenglätte droht. Die Schneefallgrenze soll am Alpenrand bis in die Täler sinken.
Schnee gehört zu den typischen Wetterphänomen des Übergangsmonats Oktober. «Der Oktober beginnt mit Sommer und endet mit Winter», zitierte DWD-Mann Engel eine Wetter-Regel. Selbst in Berlin habe es vor Jahren schon mal zu Beginn des Monats geschneit.
An diesem Montag und Dienstag bleibt es trüb, kühl und nass. Die besseren Aussichten bestehen laut Vorhersage für den Montag, an dem die Sonne zumindest vorübergehend zu sehen sein soll. Vom Norden her ziehen im Laufe des Tages Regenwolken heran, so dass am Dienstag zur Kälte auch noch Regen hinzukommt. Dazu weht ein frischer Wind. Die Temperaturen erreichen an beiden Tagen Werte zwischen sechs und zwölf Grad. Nachts kann es auf den Straßen gefährlich glatt werden.
Wintereinbruch in Norditalien - Schnee und Fallwinde
Eine Kaltfront hat Norditalien einen Wintereinbruch mit starkem Schneefall vor allem in Friaul-Julisch-Venetien beschert. In diesem östlichen Teil des Nordens sank die Schneefallgrenze auf 1.200 Meter, in Ligurien und der Lombardei bis auf etwa 1.400 Meter, wie italienische Medien berichteten. Im Raum Triest begleiteten Bora-Fallwinde mit einer Geschwindigkeit von über 100 Stundenkilometern das ungemütliche Wetter des Wochenendes.
Wie Schnee entsteht
Erreicht eine Wolke mit ihren ganz kleinen Regentröpfchen eine Höhe, in der die Temperatur unter null Grad liegt, können sich erste Eiskristalle bilden. Die Kristalle saugen dann den Wasserdampf in ihrer Umgebung an, um sich diese einzuverleiben. Dadurch können weitere Wolkentröpfchen verdunsten und den Kristallen neue Nahrung in Form von Wasserdampf geben. Sind die Eiskristalle dann groß genug, beginnen sie zu fallen. Während ihres Falls durch die Wolke frieren weitere Wassertröpfchen an ihnen fest, so dass am Boden Schneeflocken oder Graupelkörner landen. (dpa)