Das 2009 im Freistaat erstmals aufgetretene und sich aggressiv ausbreitende Eschentriebsterben ist Grund für die Sorge um diesen beliebten Wald- und Parkbaum.
Der aktuell besonders schlechte und unzureichende Blattaustrieb wird dem zerstörerischen Wirken des Pilzes „Falsches Weißes Stengelbecherchen“, der Eschen jeden Alters befällt, zugeschrieben. Die Forstwissenschaft findet derzeit keine Möglichkeit der wirkungsvollen Bekämpfung des Pilzes. Seit 2010 besteht deshalb bei ThüringenForst ein Eschen-Anbauverbot.
Die Sporen des Pilzes befallen die Blätter der Eschen, der entstehende Pilzkörper wächst über den Blattstiel in das Mark der jungen unverholzten Triebe hinein – für das menschliche Auge unsichtbar.
Ab Herbst bis Frühjahr wächst der Pilz dann im Trieb, gleich einem Krebsgeschwür, und bringt es in der Regel zum Absterben. „Milde Wintertemperaturen, wie etwa 2013/14, begünstigen den Pilz und lassen ihn schneller seine tödliche Arbeit leisten“, so Volker Gebhardt, ThüringenForst-Vorstand.
Der Triebschaden im Frühjahr kann schon so groß sein, dass ein neuer Blattaustrieb, wie jetzt beobachtet, gar nicht mehr oder deutlich verzögert und reduziert auftritt. Forstexperte Gebhardt rechnet in diesem Jahr mit einer starken Verschlechterung des Vitalzustandes der Eschen in allen Altersstufen in Thüringen.
Steckbrief zur Esche
- Mit bis zu 40 m einer der größten Laubbäume Thüringens
- Erreicht ein Alter von bis zu 300 Jahren
- An vielen Standorten Mischbaumart zu Buche und Fichte und damit in Thüringen in vielen Waldgesellschaften aller Höhenlagen vertreten
- Das harte und elastische Eschenholz wird als Parkettholz, zum Werkzeugbau, zur Sportgeräteherstellung und im Fahrzeug- und Waggonbau verwendet.
- Als einziger Baum wirft die Esche im Herbst ihr Laub in grünem Zustand ab (PD)