Schwierigkeiten gebe es jedoch bei der Luft- und Wasserqualität. Insgesamt seien der Einsatz, die Gesetzgebung und die Umsetzung aber «exzellent», sagte die Direktorin der Europäischen Umweltagentur (EUA/Kopenhagen), Jacqueline McGlade, am Dienstag in Brüssel.
Auch für ganz Europa zog die Britin eine positive Bilanz - es müsse aber noch viel getan werden. McGlade bescheinigte den Deutschen eine «sehr, sehr starke Arbeit».
Im Jahresbericht der Behörde wird deutlich, dass in Deutschland weiter Seen und Flüsse mit Nährstoffen und anderen Substanzen verschmutzt sind. McGlade erklärte aber: «Deutschland hat seine Lektionen gelernt, was auch für das restliche Europa gut ist.»
In Deutschland sei der Preis für Wasser generell gestiegen, deshalb sei weniger verbraucht worden. Das habe jedoch zu neuen Problemen geführt: Denn die Verschmutzung durch Chemikalien und Medikamente im Wasserkreislauf sei wegen der verminderten Mengen gestiegen. Deshalb musste wieder mehr Wasser in den Kreislauf gepumpt werden.
Die Agentur bescheinigte den EU-Ländern und europäischen Nachbarstaaten, dem
Klimawandel mit wirksamen Maßnahmen zu begegnen. McGlade warnte aber vor steigendem CO2-Ausstoß, beispielsweise im Verkehr. Wegen einer intensiven Landnutzung, zerstörten Lebensräumen und überfischten Meeren habe die EU zudem ihr Ziel nicht erreicht, die biologische Vielfalt bis 2010 zu erhalten.
Die EUA fordert, den Wert der Umwelt finanziell zu bemessen und in Marktpreisen wiederzuspiegeln. Dazu sollten etwa Umweltsteuern eingeführt werden. Der EUA gehören die 27 EU-Staaten sowie fünf weitere Länder wie etwa Norwegen oder die Schweiz an. Zudem haben sechs Länder des westlichen Balkans einen Teilnehmerstatus. (dpa)