Bis dahin sollten im Vergleich zu 1990 in der Europäischen Union 65 Prozent weniger
Treibhausgase ausgestoßen werden, schlug die zuständige Berichterstatterin Jytte Guteland nun offiziell vor. Der Entwurf ihres Berichts liegt der Deutschen Presse-Agentur vor.
Derzeit gilt in der EU ein Ziel von minus 40 Prozent. Die
EU-Kommission prüft eine Verschärfung auf minus 50 bis 55 Prozent - was die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel kürzlich unterstützte.
Im EU-Parlament plädierten bisher vor allem die Grünen für eine noch stärkere Verschärfung auf 65 Prozent. Dass die schwedische Sozialdemokratin Guteland sich dem offiziellen Berichtsentwurf anschließt, verbuchen sie als Erfolg. Abgestimmt wird über den Bericht aber erst in einigen Wochen.
Der Grünen-Umweltpolitiker Michael Bloss begrüßte den Vorschlag. «Zum ersten Mal sehen wir eine
Klimapolitik, die mit dem dem Pariser Abkommen kompatibel ist», betonte er. «Dem Ruf der Klimabewegung auf die Wissenschaft zu hören, wird endlich Rechnung getragen. Das ist ein Erfolg für alle, die sich in den letzten Jahren für den
Klimaschutz eingesetzt haben.»
Die SPD-Europaabgeordnete und Klimaexpertin Delara Burkhardt stellte sich hinter das 65-Prozent-Ziel. «Das ist der richtige Vorschlag», sagte Burkhardt der dpa. Er entspreche wissenschaftlichen Empfehlungen. Allerdings werde er in der sozialdemokratischen Fraktion kontrovers diskutiert, in anderen Fraktionen ebenfalls.