«Ältere Leute kommen jetzt extrem schlecht zurecht», sagte Hilmar Ransch vom Seniorenbüro des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes in Berlin. «Ich gehe davon aus, dass viele Senioren zur Zeit unterversorgt sind», ergänzte er am Mittwoch in einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur dpa.
Einkäufe und Arztbesuche seien mit einem hohen Risiko verbunden, zu stürzen. Fahrdienste seien komplett ausgebucht, Busse und Bahnen oft so überfüllt, dass alte Menschen keinen Sitzplatz bekämen, sagte Ransch. Und auf Bereitschaftsärzte, die Hausbesuche machen, müsse man bei diesem Wetter häufig stundenlang warten. «Am meisten schimpfen alte Menschen aber über schlecht geräumte Gehwege», berichtete Ransch. Denn auch gebrechliche Menschen wollten nicht tagelang wie eingesperrt in ihren Wohnungen sitzen. Sie wagten sich dann selbst mit Krückstock oder Rollator auf vereiste Bürgersteige. «Die Folgen sind viele Stürze, blaue Flecken und Brüche.» Oft sei Pflichtgefühl für alte Menschen ein Grund, die eigenen vier Wände zu verlassen.
Viele Ältere wollten auch wie gewohnt ihre Familien bei der Kinderbetreuung unterstützen. Darüber hinaus hätten die meisten Senioren großes Interesse, unter Menschen zu kommen. Nur manche nutzten den Einkaufsservice, den einige Supermärkte bieten. Eine professionelle Haushaltshilfe leisten sich unterdessen nur wenige Senioren. «Da kostet die Stunde mehr als 38 Euro, das können viele gar nicht bezahlen», sagte Ransch. Das gilt auch für lange Fahrten mit dem Taxi. Hilfe suchten sich alte Menschen dann eher in der Nachbarschaft. (dpa)
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