Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
24.01.2015 | 07:41 | Autobranche 

Fallende Spritpreise torpedieren CO2-Einsparbemühungen

Bergisch Gladbach - Die sinkenden Spritpreise und der Ansturm auf Geländelimousinen erschweren laut einer Studie die Bemühungen der Autobauer für sparsamere Flotten.

Nachfrage nach Geländewagen
Autos im Geländewagen-Look sind so beliebt wie nie. Sie verbrauchen zwar mehr als leichtere oder windschnittigere Wagen - aber angesichts sinkender Spritkosten scheint das für viele Käufer eher kein Hindernis zu sein. Die Autobauer stellt das vor ein ernstes Problem. (c) proplanta
So sank der CO2-Ausstoß der 2014 neu zugelassenen Wagen auf dem wichtigsten EU-Markt Deutschland nur noch um 2,6 Prozent auf durchschnittlich 133 Gramm pro Kilometer, wie die Experten vom Zentrum für Automanagement aus Bergisch Gladbach am Mittwoch berichteten. Das sei die geringste Verbesserung seit Jahren.

Im Kampf für mehr Klimaschutz dürfen die Flotten 2021 laut EU-Vorgabe im Schnitt nur noch 95 Gramm Kohlendioxid (CO2) pro Kilometer ausstoßen - aktuell liegen die Autobauer demnach noch 40 Prozent über diesem Zielwert. Dafür haben der Untersuchung zufolge auch die deutschen Hersteller noch enorme Anstrengungen zu meistern.

Studienleiter Stefan Bratzel verwies auf die sprunghaft steigende Beliebtheit der Geländelimousinen (SUV) und reinen Geländewagen. Ihre Nachfrage sei 2014 im Vergleich zum Vorjahr um 21 beziehungsweise 7 Prozent gewachsen. Zusammen kämen beide Fahrzeugsegmente schon auf einen Neuwagenmarktanteil von gut 17 Prozent.

Entsprechend hoch ist der Effekt bei den Abgasen: Die CO2-Emissionen dieser Segmente hätten zuletzt mit 141 (SUV) und 166 (Geländewagen) Gramm pro Kilometer deutlich über dem Durchschnitt anderer Segmente gelegen wie etwa der Mittelklasse (128 Gramm) oder der Oberen Mittelklasse (138 Gramm).

«Im hohen Maße sind die sich verlangsamenden CO2-Verbesserungen damit den SUV-Nachfrageverschiebungen geschuldet», hält die Studie fest.

Im Vergleich der Hersteller mit großem Absatzvolumen zeigt sich, dass die französischen Autobauer Renault/Dacia sowie Peugeot/Citroën und allen voran die Japaner von Toyota/Lexus führen mit Flottenwerten von um die 120 Gramm pro Kilometer. Auch Ford und Volkswagen wiesen noch eine gute Bilanz auf, wobei die Wolfsburger 2014 ihre CO2-Emissionen mit minus 3 Prozent überdurchschnittlich verminderten und hierzulande nunmehr bei einem Flottenschnitt von 130 Gramm pro Kilometer lägen.

Auch Opel habe mit 1,5 Prozent Plus Boden gutgemacht, liegt aber mit 135 Gramm/Kilometer noch vergleichsweise hoch. Demgegenüber schnitten die Koreaner Hyundai und Kia sowie Fiat aus Italien negativ oder zumindest unterdurchschnittlich ab. Im Oberklasse-Bereich machte Volvo den größten Sprung (gut 6 Prozent auf 137 Gramm) und rangiert auf dem Niveau der deutschen Konkurrenten Mercedes/Smart, Audi und BMW/Mini. (dpa)
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Reform des Klimaschutzgesetzes - Druck auf Ampel-Koalition steigt

 Drohen Fahrverbote für den Klimaschutz?

 Weg für Biodiesel geebnet

 Große Klimaschutzlücke im Verkehr errechnet

 Habeck sieht Deutschland bei Klimaziel 2030 auf Kurs

  Kommentierte Artikel

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken