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01.04.2017 | 16:11 | Bioindikatoren 
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Fast jede zweite Moosart in Sachsen bedroht

Dresden - Sie sind unscheinbar und im Vergleich zu Farn- und Samenpflanzen wird den Moosen bisher kaum Beachtung geschenkt. Dabei gibt es allein in Sachsen über 700 Arten.

Moos
Neu: „Moose in Sachsen“ - Bestands- und Gefährdungssituation (c) proplanta
Viele von ihnen sind wertvolle Bioindikatoren, weil sie besonders empfindlich auf Umwelteinflüsse reagieren und so Veränderungen in Ökosystemen frühzeitig anzeigen.

Das Sächsische Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) hat die aktuelle Bestands- und Gefährdungssituation der Moose in Sachsen gemeinsam mit der TU Dresden und ehrenamtlichen Spezialisten untersucht und die Ergebnisse jetzt veröffentlicht. Nach der aktuell gültigen Roten Liste der Moose Sachsens sind 329 Arten ausgestorben oder gefährdet. Das entspricht einem Anteil von 45,3 Prozent der in Sachsen vorkommenden 727 Moosarten.

Von den 329 Rote-Liste-Arten sind 56 bereits „ausgestorben oder verschollen“, 124 „vom Aussterben bedroht“, 58 „stark gefährdet“ und 14 Moosarten wurden als „extrem selten“ eingestuft. In den Mooren, Quellbereichen, Trocken- und Halbtrockenrasen und auf Kalkfelsen ist der Anteil der lebensraumtypischen und vom Aussterben bedrohten Arten besonders hoch.

Als wesentliche Gefährdungsursachen gelten die Veränderungen und Beeinträchtigungen der Lebensräume unter anderem durch Sukzession, Eutrophierung und Entwässerung.

Den aktuellen Auswertungen liegen  Untersuchungen zu einhundert verschiedenen Moosarten beziehungsweise Sippen zugrunde. Die für jede Art erstellten Steckbriefe liefern grundlegende Informationen zur Ökologie, Verbreitung und Bestandsituation in Sachsen sowie zur Gefährdung und zu Erhaltungs- und Schutzmaßnahmen. Sie geben Naturschutzbehörden, Planungsbüros und Umweltverbänden die Möglichkeit, die Moose bei Umweltplanungen sowie Maßnahmen zum Biotop- und Artenschutz noch stärker zu berücksichtigen.

Die Broschüre mit dem Titel „Moose – Bestandsituation und Schutz ausgewählter Arten in Sachsen“ kann ab sofort kostenfrei bestellt oder im Internet heruntergeladen werden.
smul
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Kommentare 
cource schrieb am 02.04.2017 10:07 Uhrzustimmen(18) widersprechen(10)
solche erfassungen sind lediglich einnahmequellen für Unversitäten und deren bedienstete, sie haben keinerlei auswirkung auf die politik in unserer profitgesellschaft
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