Deswegen müsse mehr als bisher die zunehmende
Versiegelung von Flächen begrenzt werden, sagte Klimaschutzministerin Anne Spiegel (Grüne) nach der
Flutkatastrophe im Ahrtal. Täglich werden nach Angaben des Ministeriums bundesweit 56 Hektar überbaut. «Ziel muss es sein, die Neuinanspruchnahme von Flächen in Rheinland-Pfalz auf einen Hektar am Tag zu reduzieren», forderte Spiegel.
«Überall dort, wo Fläche versiegelt ist, kann der Boden kein Niederschlagswasser speichern.» Das führe zu einem stärkeren Abfluss des Wassers, sagte die auch für den
Hochwasserschutz zuständige Ministerin der Deutschen Presse-Agentur in Mainz. Nach der Katastrophe vom 14. Juli müsse in besonders gefährdeten Regionen auch über die Entsiegelung von Flächen - also über ihre
Renaturierung - nachgedacht werden.
Die Folgen der Klimakrise zeigen sich in ganz unterschiedlichen Problemen. In den Jahren von 2017 bis 2019 sei die
Dürre das große Thema gewesen, sagte Spiegel. In diesem Jahr sei es der verheerende
Starkregen mit bislang unvorstellbaren Ausmaßen. Weitere klimabedingte Risiken seien Stürme und Vegetationsschäden, etwa in den Wäldern mit zunehmender Brandgefahr.
«Kein Ort in Rheinland-Pfalz kann für sich in Anspruch nehmen, von schädlichen Auswirkungen der Klimakrise unberührt zu bleiben», sagte die Ministerin. «Wir müssen uns darauf vorbereiten, dass es jede und jeden treffen kann.» Während es unerlässlich sei, dem
Klimawandel schnell und mit entschiedenen Maßnahmen zu begegnen, müsse gleichzeitig Vorsorge gegen die unterschiedlichen Auswirkungen getroffen werden.