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12.08.2010 | 19:50 | Flutkatastrophe  

Flut in Pakistan - Sorge um 4,5-Millionen-Stadt Multan

Islamabad - Bei der verheerenden Flutkatastrophe in Pakistan ist nach Einschätzung der nationalen Meteorologiebehörde das Schlimmste noch nicht überstanden.

Flut in Pakistan - Sorge um 4,5-Millionen-Stadt Multan
Behördenchef Qamar-u-Zaman Chaudhry sagte am Donnerstag in Islamabad, nach den Regenfällen im Norden zu Wochenbeginn rolle eine zweite Flutwelle durch die zentralpakistanische Provinz Punjab und weiter nach Süden. Die Wassermassen ließen den Fluss Chenab anschwellen und könnten nach Angaben Chaudhrys trotz aller Schutzmaßnahmen die Stadt Multan mit ihren rund 4,5 Millionen Einwohnern treffen.

Das wäre die bislang größte von der Flut betroffene Stadt. Chaudhry sagte mit Blick auf die Zerstörung, die die zweite Flutwelle auslösen könnte: «Die nächsten zehn Tage werden sehr entscheidend sein.» Präsident Asif Ali Zardari, der wegen seiner Auslandsreisen während der Katastrophe heftig kritisiert worden war, besuchte am Donnerstag erstmals ein Flutgebiet im Süden des Landes.

Nach Angaben der Vereinten Nationen kosteten die schwersten Überflutungen in der Geschichte Pakistans rund 1.200 Menschen das Leben. Das ist weniger, als zunächst befürchtet wurde. Etwa 14 Millionen Menschen sind von der Katastrophe betroffen, davon sechs Millionen Kinder.

Sechs Millionen Flutopfer benötigen dringend Hilfe. Die UN hatten am Donnerstag vor einer «zweiten Welle von Toten» bei der Flutkatastrophe gewarnt und schnellere Hilfe der Weltgemeinschaft angemahnt. In einem Spendenaufruf forderten die UN bei ihren 192 Mitgliedsstaaten 459 Millionen Dollar (352 Millionen Euro) Soforthilfe an. Zardari besuchte unterdessen die Stadt Sukkur in der Provinz Sindh, in der das Hochwasser Zehntausende Menschen obdachlos machte.

Das Büro des Präsidenten teilte mit, Zardari habe sich in Sukkur von den Behörden über die Katastrophe informieren lassen. Zardari hatte seine Europa-Reise trotz der Katastrophe in seiner Heimat nicht vorzeitig abgebrochen. Die USA wollen zusätzliche Hubschrauber ins Katastrophengebiet schicken, um die Rettungsarbeiten zu unterstützen. Das Verteidigungsministerium in Washington teilte mit, ein Schiff der Marine - die USS Peleliu - mit 19 Helikoptern an Bord sei bereits vor der Küste der südpakistanischen Hafenstadt Karachi.

Derzeit sind für die Fluthilfe sechs Hubschrauber der US-Armee eingesetzt, die normalerweise in Afghanistan stationiert sind. Verteidigungsminister Robert Gates sagte, man werde eng mit den pakistanischen Militärs zusammenarbeiten. Die Welthungerhilfe bat die deutsche Bevölkerung dringend um weitere Spenden für die Flutopfer in Pakistan.

«Die Menschen vor Ort können nichts dafür, dass sie in einem schwierigen politischen Umfeld leben», teilte die Hilfsorganisation mit. «Sie benötigen unsere Hilfe dringender denn je zuvor.» Die Überschwemmung in Pakistan stelle alle Helfer «vor eine Herausforderung von noch nie gekanntem Ausmaß». (dpa)
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