Schon seit Wochen ist die dortige Population aktiv und erhebt sich allabendlich in die Lüfte, wie der Leiter des Forstamts Hanau-Wolfgang, Christian Schaefer, sagte. Sie seien sogar schon deutlich früher, nämlich Anfang April erstmals ausgeschwärmt. «Eigentlich müssten man sie umbenennen in April-Käfer», sagte Schaefer. Grund sei der Klimawandel.
Die
Käfer fressen mit Vorliebe das Laub von Eichen - dies sei an sich kein Grund zur Sorge, da diese Bäume im Juni zum zweiten Mal austreiben könnten. «Die Natur ist auf solche Mitesser eigentlich eingestellt», sagte Schaefer. Die Frage sei jedoch, ob der zweite Austrieb angesichts der Trockenheit ausreiche. Die größten Probleme verursachten aber die Engerlinge, die
Larven der Käfer, die drei Jahre im Boden heranwachsen und Baumwurzeln anknabbern.
Die Population bei Hanau-Rodenbach erfreue sich Untersuchungen zufolge bester Gesundheit und habe sich auch stark vermehrt im Vergleich zu den Vorjahren, sagte Schaefer. Bis zu acht Mal mehr Engerlinge seien im Boden nachgewiesen worden. Zu beobachten sei auch, dass sich die Population räumlich ausbreite.
Auch im Hessischen Ried gibt es viele Maikäfer. Die Insekten fliegen aber nur alle vier Jahre und 2020 ist dort kein Hauptflugjahr. Die Lebenszyklen der beiden hessischen Maikäferstämme sind um zwei Jahre zeitversetzt.