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11.02.2023 | 13:17 | Problemwolf 

Freigabe zum Wolfabschuss in Brandenburg - Nachkomme erlegt

Potsdam - Im brandenburgischen Kreis Teltow-Fläming ist seit 2022 ein Wolf gezielt zum Abschuss freigegeben - jetzt ist aber nicht dieser Rüde sondern ein Nachkomme erlegt worden.

Wölfe in Brandenburg
Wolf nach Weidetier-Rissen zum Abschuss frei - aber Nachkomme erlegt. (c) chphotography86 - fotolia.com
Wie das Forst- und Agrarministerium am Freitag mitteilte, sei in der Nacht vom 27. auf den 28. Januar ein männlicher Wolf erschossen worden. In dem Gebiet war ein bestimmter Wolf - der männliche Grauwolf mit der Kennung GW1339m - zum Abschuss freigegeben worden, weil er Herdenschutzzäune überwinden konnte und viele Weidetiere gerissen hatte.

Proben von dem im Januar getöteten Tier ergaben, dass es sich um einen männlichen Nachkommen handele, so das Ministerium. Es solle nun weiterhin versucht werden, GW1339m zu erlegen.

Dieser eine Wolf sei nicht durch individuell erkennbare körperliche Merkmale wie eine ungewöhnliche Zeichnung oder sichtbare Verletzungen von anderen Wölfen unterscheidbar, schrieb das Ministerium. Daher sei auch ein Abschuss anderer Wölfe in einem räumlichen und zeitlichen Zusammenhang mit den Weidetier-Rissen nach dem Bundesnaturschutzgesetz zulässig. «So soll mit hoher Wahrscheinlichkeit die Tötung desjenigen Wolfs sichergestellt werden, der für die Nutztierrisse verantwortlich ist.» 

Seit 2022 soll der Wolf GW1339m im Kreis Teltow-Fläming nach Ministeriumsangaben 16 Übergriffe auf Weidetiere verursacht haben. Mindestens 65 Nutztiere seien getötet und weitere verletzt worden.

In Brandenburg, wo im deutschlandweiten Vergleich die meisten Wölfe leben, ist 2022 die Möglichkeit für einen Abschuss der streng geschützten Wölfe in bestimmten Fällen ausgeweitet worden. Zahlreiche Wölfe werden seit Jahren illegal getötet. Die Tiere sind geschützt. Seit langem wird der Umgang mit den Wölfen wegen der Schäden für Weidetier-Halter aber kontrovers diskutiert.
dpa/bb
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