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07.07.2017 | 08:36 | Klimaabkommen 
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G20-Klimaschutz-Ranking: Deutschland wegen Kohle nur auf Platz vier

Hamburg - Kein einziger G20-Staat steuert im Klimaschutz auf dem richtigen Weg, um die Ziele des Pariser Abkommens zu erreichen.

Kohleenergie in Deutschland
Deutschland wegen Kohle nur auf Platz vier der G20 im Klimaschutz. (c) proplanta
Deutschland kommt wegen seiner starken Kohlenutzung im Vergleich hinter Italien, Brasilien und Frankreich nur auf Platz Vier, wie der G20-Klimaschutz-Index feststellt, den Germanwatch und das NewClimate Institute am Donnerstag vor dem Treffen der großen Industrieländer und der aufstrebenden Wirtschaftsnationen (G20) in Hamburg veröffentlichte. Die USA und Saudi-Arabien liegen am unteren Ende der Rangliste.

In Paris war vereinbart worden, die Erderwärmung deutlich unter zwei Grad zu begrenzen. Die Gruppe insgesamt sei noch weit von einem verantwortungsvollen Kurs entfernt, beklagen die Klimaschützer. Doch einzelne Staaten - sowohl Industrienationen wie Italien, Frankreich und in Teilen auch Deutschland, als auch Schwellenländer wie Brasilien oder Indien - deuteten an, wie der Weg aussehen könnte.

«Mit einer verantwortungslosen Klimapolitik à la Trump kann man zwar Klimaschutz punktuell verlangsamen und erschweren - aber aufhalten lässt er sich nicht», sagte Jan Burck von Germanwatch, einer der Hauptautoren, mit Blick auf US-Präsident Donald Trump. Der Siegeszug der erneuerbaren Energien werde schon allein aus wirtschaftlichen Gründen weitergehen. Allerdings könne schon eine Verzögerung zu einem großen Problem werden.

Für Deutschland ergibt sich ein gemischtes Bild: Zwischen 2010 und 2014 hatte es hohe Zuwachsraten bei Wind- und Solarenergie vorzuweisen. Auch gibt es gute Noten in der internationalen Klimapolitik. Die sehr große Abhängigkeit von der Kohle, insbesondere Braunkohle, und die überdurchschnittlichen Pro-Kopf-Emissionen zusammen mit mittleren Noten für die nationale Klimapolitik verhinderten eine Platzierung weiter oben.
dpa
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agricola pro agricolas schrieb am 07.07.2017 08:52 Uhrzustimmen(86) widersprechen(63)
Der einzelne bundesdeutsche Bürger zeichnet wahrlich nicht verantwortlich für die extrem klimagefährliche Kohleverstromung, hier insbesondere der Braunkohle. Recherchiert man dazu die gelebte Energiepolitik in den vergangenen Jahrzehnten deutscher Geschichte, so stößt man sehr schnell auf einen in Stein gemeißelten Sonderstatus, den die Kohleverstromung innehatte, sowohl in der alten Bundesrepublik Deutschland als auch zu Zeiten der damaligen DDR. Was hat sich an diesen Denkstrukturen in den Köpfen unserer heutigen gewichtigen Entscheidungsträger realiter Maßgebliches bewegt!?
Die erst jüngst medial offenbarte, doch recht einseitige Sicht der Dinge des baldigen FDP-Newcomers Lindner auf unserem großpolitischen Parkett, diesem klugen Kopf der neu aufgestellten freien Liberalen innerhalb unserer Politikszene, belegt dies mehr als überdeutlich! - Doch nur alter essigsaurer Wein in neuen Schläuchen?

Obige Vergleiche mit Frankreich z.B., die Germanwatch hier ins Klimarennen schickt, muten recht abenteuerlich an nach der gestrigen ausweichenden Positionierung des dortigen taufrischen Energieminsters: Frankreich wird einstweilen erst einmal an seinen 50 Prozent Atomstrom festhalten. Es muss demnach also die berechtigte Frage erlaubt sein, ob man bei diesem „sauberen Strom“ von kurz- bis mittelfristig ambitionierten Klimaschutzzielen ausgehen darf!? Der französiche Staatskonzern ETF vergräbt aktuell in „Little Britain“ Umsummen an französischen Steuergeldern für die Neuerrichtung von Atommeilern, wo man aktuell anhand von Daten und Fakten bereits eindeutig belegen kann, dass die dortige Produktion von Atomstrom die Kosten derer aus alternativen erneuerbaren Energien bei weitem übersteigen wird. - Auch ein großer Staatskonzern gerät in der Renditefalle dabei sehr schnell ins Wanken!!!

In Brasilien funktioniert im übrigen die Ethanol-Verbrennungstechnologie in deren Fahrzeugflotten noch immer. Man stellte sich dort den nachwachsenden Rohstoffen nicht in der Art und Weise in den Weg, wie eine „Verteufelung“ hierzulande in kürzester Zeit greifen konnte. Als Ackerbauer begegne ich heute keinem Schlepper mehr auf unseren Feldern, der ein „Pommes-Düftle“ in der Landschaft verströmt. Diese mögliche Erfolgsstory hat man bewusst denunzierend torpediert. Ein mögliches Comeback muss hier mehr als in Frage gestellt bleiben, obgleich man heute gesichert das Wissen verfügt, dass einzig marktmanipulatorisch die Lügenmär einer gegenläufigen Klimaschädlichkeit gekoppelt mit der jeden persönlich sofort ins Mark treffenden Krebs erzeugenden Eigenschaften unter's Volk streute, um gegenzusteuern, damals wie teilweise auch heute noch, wider besseren Wissens! - Man hat augenscheinlich aus DIESELGATE rein gar nichts gelernt!!! - Dabei wäre unser Rapsöl vom eigenen Acker geradezu prädestiniert für einen gelebten Klimaschutz insbesondere innerhalb der modernen Landwirtschaft. Man stößt als Wagemutiger aber allenthalben auf ein Sammelsurium an sofort inszenierten Widerständen. Klimaschutz ist SO eben energiepolitisch nicht gewollt und von daher kaum ausbaufähig, nach wie vor bleibt es aber ein hervorragendes Puzzleteilchen von vielen!!!
Der staatliche perfekt funktionierende Flaschenhals ist und bleibt wohl Zielvorgabe in vorderster Priorität. Da rangiert allseits nach wie vor die monetäre Gier über allen noch so ambitionierten Klimaschutzzielen. Von einer unverzichtbaren Demokratisierung unseres Strommarktes sind wir meilenweit entfernt.

Der Motorenhersteller DEUTZ musste am gestrigen Tage im übrigen einen empfindlichen Einbrauch seines Aktienkurses hinnehmen, nachdem einer seiner größten Anteilseigner, der schwedische Autohersteller VOLVO, sich trennte, um die eigene Firmenstrategie voll und ganz der E-Mobilität widmen zu wollen. Die Produktion von PKWs, ausgestattet mit herkömmlichen Verbrennungsmotoren, soll demnach bald der Vergangenheit angehören.

In Anbetracht vorstehender Sachverhalte liefert uns Germanwatch & Co. ein Ranking mit doch einigen Fragezeichen versehen...
cource schrieb am 07.07.2017 08:37 Uhrzustimmen(63) widersprechen(64)
das geht aufs konto der SPD/linke, weil sie unbedingt ihre ehemalige wählerschaft/gut bezahlte kohlekumpel nicht verlieren wollte und nun steht die SPD vor dem nichts, weil die besserverdiener/kohlekumpel in rente gehen oder zur AfD gewechselt sind
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