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17.01.2013 | 20:34 | Winterwetter 

Ganz Deutschland schneebedeckt

Offenbach - Ganz Deutschland liegt unter einer Schneedecke. Während manch einer die traumhafte Winterlandschaft genießt, führt Glatteis vielfach zu Chaos auf den Straßen. Tauwetter ist vorerst nicht in Sicht.

Schnee
(c) proplanta
Glatteis und Schneegestöber haben in vielen Teilen des Landes zu Verkehrsunfällen geführt. In Baden-Württemberg erlitt eine Frau lebensgefährliche Verletzungen, nachdem sie die Kontrolle über ihr Fahrzeug verlor und in den Gegenverkehr schleuderte. Allein um Heidelberg verzeichnete die Polizei 42 witterungsbedingte Unfälle mit vier Leichtverletzten. Auch auf Bayerns Straßen krachte es, mehr als 50 Menschen wurden bei mehreren hundert Unfällen verletzt. Am Wiener Flughafen konnten derweil keine Maschinen mehr landen. In den kommenden Tage soll es frostig kalt bleiben.

Allein in Mittelfranken kam es in knapp 20 Stunden zu mehr als 260 witterungsbedingten Unfällen. In der bayerischen Oberpfalz zählte die Polizei 57 Unfälle innerhalb von fünf Stunden. An einer Steigungsstrecke der A93 steckten mehrere Lastwagen fest, so dass die Autobahn kurzzeitig komplett gesperrt werden musste.

In Sachsen-Anhalt krachte es in der Nacht zu Donnerstag gewaltig. Auf der Autobahn bei Bernburg verkeilten sich drei Lastwagen und ein Auto ineinander. Ein Lastwagenfahrer wurde schwer verletzt. Im Kreis Schwäbisch-Hall (Baden-Württemberg) kam ein Autotransporter von der Straße ab und musste am Donnerstag mit einem Kran aus einem Graben gehoben werden.

Der Flughafen in Basel wurde am Donnerstagabend wegen Schneefalls geschlossen. Starts und Landungen seieb deshalb bis voraussichtlich bis Freitagfrüh 5 Uhr nicht möglich, hieß es auf der Internetseit. Passagiere wurden aufgerufen, sich direkt an ihre Fluggesellschaft zu wenden.

Am Wiener Flughafen konnten aus Sicherheitsgründen ab dem Vormittag keine Maschinen mehr landen. Ankommende Flüge wurden nach Graz und Linz umgeleitet, wie der Flughafen mitteilte. Abflüge fielen teilweise komplett aus oder mussten stundenlang nach hinten verschoben werden.

Russland hat der Dauerfrost besonders fest im Griff. Die Zahl der Kältetoten sind dort inzwischen auf mindestens 177 gestiegen. Seit Beginn des ungewöhnlich kalten Winters hätten im größten Land der Erde zudem etwa 3.700 Menschen wegen Unterkühlung ärztlich behandelt werden müssen, sagte ein Behördensprecher der Agentur Interfax zufolge. Die meisten Opfer habe es im Gebiet Tscheljabinsk am Ural rund 1.500 Kilometer östlich von Moskau gegeben. Dort wurden am Donnerstag minus 22 Grad gemessen.

Eisige Kälte und eine leichte Schneedecke haben den Harz in eine traumhafte Winterlandschaft verwandelt. Die ersten Skilifte rotierten, doch der Wintersport kam nur sehr langsam in Fahrt, sagte die Sprecherin des Harzer Tourismusverbands, Eva-Christin Ronkainen, im niedersächsischen Goslar. Etwa zwei Drittel der Rodelbahnen seien noch nicht befahrbar, Alpinsportler müssten sich teilweise mit Kunstschnee zufriedengeben.

In Deutschland wird auch in den nächsten Tagen die weiße Schneedecke vorerst nicht tauen. Sie ist zwar im Norden nur ganz dünn, aber auch dort kommt noch einiges hinzu. In Süddeutschland habe Tief «Feodor» bis zum Donnerstagmorgen bis zu 20 Zentimeter Neuschnee abgeladen, sagte Meteorologin Dorothea Paetzold vom Deutschen Wetterdienst (DWD). Verantwortlich für die Schneefälle ist Hoch «Bianca» über Südskandinavien, das Kaltluft aus Nordosten nach Deutschland bringt und immer wieder für Schneeschauer sorgt.

Zwar rückten von Westen neue Niederschlagsfronten heran, aber «die Schneedecke wirkt wie ein Kälteakku», sagte Paetzold. Die Fronten werden deshalb keinen Regen, sondern neuen Schnee bringen. Bis auf wenige Ausnahmen - etwa am Oberrhein - herrscht überall Dauerfrost, nachts sinken die Werte in manchen Regionen Süd- und Ostdeutschlands auf minus 10 oder sogar minus 15 Grad. (dpa)
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