Seit einigen Jahren breitet sich der Eichenprozessionsspinner auch in Niedersachsen aus. Weil die kleinen, feinen Härchen der Raupen giftig sind, werden vielerorts Nester beseitigt. Es gibt aber auch andere Bekämpfungsarten. (c) Stefan Franz - fotolia.com
Insgesamt sollen etwa 6.300 Bäume vom Boden aus besprüht oder mechanisch durch Absaugen behandelt, teilte etwa der Landkreis Gifhorn mit. Für Flächen oder Alleen sei auch in diesem Jahr eine chemische Bekämpfung aus der
Luft mit Hubschraubern vorgesehen, sagte Landrat Andreas Ebel.
Die feinen Härchen der Raupen können Atembeschwerden, Juckreiz und Entzündungen auslösen. Auch Schwindel und Fieber kann das in den Brennhaaren enthaltene Nesselgift Thaumetopoein verursachen. In extremen Fällen droht sogar ein lebensgefährlicher allergischer Schock. Menschen sollten befallene Bäume daher in jedem Fall meiden.
Neben dem Absaugen werde im Kreis Gifhorn auch wieder das Biozid Bacillus thuringiensis eingesetzt, das für den Menschen unschädlich und gleichzeitig biologisch abbaubar sei, sagte Ebel. Im seit Jahren betroffenen Nordhorn will sich die Stadt weiter auf das Absaugen der Raupen und Nester konzentrieren. Zudem soll die Ansiedlung natürlicher Fressfeinde gefördert werden, wie ein Stadtsprecher sagte. Dazu werden Pflanzen ausgesät, die Feinde des Eichenprozessionsspinners anlocken sollen.
Der Landkreis Lüneburg will zunächst abwarten, ob es wieder zu einem Befall kommt. Es werde nicht prophylaktisch gehandelt, sondern erst bei einem Auftreten adäquat reagiert, teilte ein Landkreissprecher mit. Der kreiseigene
Betrieb Straßenbau und -unterhaltung (SBU) befinde sich aber grundsätzlich in der Informationsphase, welche Geräte und Methoden am sinnvollsten gegen den
Eichenprozessionsspinner erscheinen. Eine Überlegung sei zudem, ob künftig auch
Nematoden, also kleine Würmer, zur Bekämpfung eingesetzt werden könnten.