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14.04.2018 | 08:51 | Mieser Zustand 
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Gewässerqualität deutscher Seen größtenteils schlecht

Berlin - Nur jeder vierte See in Deutschland ist ökologisch in einem guten Zustand - in den meisten ist die Wasserqualität bedenklich.

Badegewässer
Quecksilber, Pflanzenschutzmittel, Nährstoffüberschüsse: Die ökologische Qualität der Gewässer in Deutschland ist bedenklich. Als Badegewässer sind sie allerdings kaum beeinträchtigt. (c) proplanta
Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Grünen-Bundestagsabgeordneten Steffi Lemke hervor, über die die Zeitungen der Funke Mediengruppe (Freitag) berichten.

Demnach erreichen 24 Prozent der Gewässer Messwerte, die nach EU-Kriterien als gut gelten. Fast drei Viertel der Seen sind nach Ansicht der Experten in einem mittelmäßigen bis schlechten Zustand. Lediglich 2,3 Prozent könnten als sehr gut bewertet werden.

Den Seen in Deutschland gehe es schlecht, erklärte Lemke. «Fische und Pflanzen, die hier typischerweise vorkommen, finden in diesen Seen keinen Lebensraum mehr.» Diese Gewässer würden unter der Vergüllung durch die Landwirtschaft leiden. «Der hohe Nährstoffgehalt lässt Algen übermäßig wachsen und die Seen somit veröden und verlanden.»

Trotz des ökologisch bedenklichen Zustands der Seen ist die Badegewässer-Qualität in Deutschland hoch. Nach dem jüngsten Bericht der Europäischen Umweltagentur (European Environment Agency/EEA), der im Mai 2017 vorgestellt wurde, erfüllen 97,8 Prozent der knapp 2.300 untersuchten deutschen Badestellen die EU-Mindeststandards.

An fast 91 Prozent bescheinigt der jährlich erscheinende Bericht den Badegewässern sogar eine ausgezeichnete Qualität (excellent quality). Für diesen Bericht wird die Belastung der Gewässer mit Bakterien untersucht, die beim Menschen Krankheiten verursachen können.

Für die Beurteilung der ökologischen Qualität werden hingegen andere Messwerten erfasst, etwa die Belastung mit Chemikalien wie Quecksilber oder Pflanzenschutzmittel oder die Belastung mit Nährstoffen wie Phosphaten und Nitraten, die vor allem aus der Landwirtschaft eingetragen werden.

Schuld am schlechten Zustand der Gewässer ist nach Ansicht der Umweltschutzorganisation WWF «eine Verschleppungstaktik» der Politik. «Es wurde zu lange weggesehen, wenn Industrie und Landwirtschaft auf Kosten unseres Wassers gewirtschaftet haben», heißt es in einer Stellungnahme am Freitag.

«Es ist geradezu widersinnig, dass ausgerechnet jetzt die europäische Wasserrahmenrichtline, die Flüsse, Seen und unser Grundwasser schützen soll, auf den Prüfstein der EU-Kommission gelegt wird. Es droht eine Aufweichung und eine weitere Verschlechterung für unser Wasser und die Ökosysteme, die davon abhängig sind.»

Die EU-Wasserrahmenrichtlinie verpflichtet alle Mitgliedsstaaten, ihre Gewässer bis spätestens 2027 in einen guten Zustand zu bringen.
dpa
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Brehm schrieb am 29.05.2018 22:05 Uhrzustimmen(9) widersprechen(7)
Es wäre ja interessant, ob -speziell der biologische Zustand - Zustand der Gewässer sich verbessert oder verschlechtert hat. Eine Zustandsbeschreibung "gut" oder "schlecht" ohne Bezug auf die Entwicklung ist wenig hilfreich und Verschleierung. Eine Zeile mehr in einem Bericht kann doch nicht so schwer sein.
cource schrieb am 14.04.2018 09:24 Uhrzustimmen(13) widersprechen(8)
"..Der hohe Nährstoffgehalt lässt Algen übermäßig wachsen und die Seen somit veröden und verlanden.».." umgekehrt wird ein schuh daraus und zwar versuchen die wasserpflanzen alle schadstoffe der schinder aufzunehmen und machen es so für fische wieder sauber, hier wäre nur eine jährliche entkrautung/entsorgung der wasserpflanzen im herbst erforderlich so wie bei der jährlichen grabenreinigung wo die schwimmende masse ausgehoben wird, aber was solls warum soll die natur alle sünden der schinder ausgleichen, sollen sich doch die ehlendigen schinder in ihrem quecksilber bad vergiften, alle gewässer in einzugsbereich von verbrennungsanlagen/stahlwerke sind hochgradig mit giften wie dioxin/quecksilber verseucht und selbst die angler schmeißen die dort gefangenen fischer wieder rein
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