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03.09.2015 | 17:05 | Chemieunfall 

Giftbrühe am Samstag im Neckar

Heilbronn - Die Giftbrühe aus dem verheerenden Chemieunfall an der Jagst wird am Wochenende den Neckar erreichen. Mit dem Eintreffen der Spitze der mehr als 20 Kilometer langen Giftfahne werde am Samstagabend gerechnet, teilte das Landratsamt Heilbronn am Donnerstag mit.

Fischsterben Jagst
Ist die Giftbrühe aus dem Chemieunfall an der Jagst erst mal im Neckar, dürfte laut Experten das Schlimmste überstanden sein. Und die Suche nach den Schuldigen nimmt Fahrt auf. (c) proplanta
Derweil läuft die Suche nach den Schuldigen ökologische Katastrophe, wie sie das Umweltministerium bezeichnet. In den nächsten Tagen erwartet die Staatsanwaltschaft Ellwangen einen ersten Bericht der Polizei. Anhand dieser Erkenntnisse werde dann entschieden, ob ein Ermittlungsverfahren eingeleitet wird.

Nach wie vor ist unklar, wie bei einem Mühlenbrand in der Nacht zum 23. August mit Löschwasser Ammoniumnitrat aus Düngemitteln in das Gewässer gespült werden konnte. Tausende Fische verendeten. Es gehe um den Straftatbestand der Gewässerverunreinigung, hieß es am Donnerstag. Laut Medienberichten floss Löschwasser auch über ein undichtes Rohr von einem Auffangbecken direkt in die Jagst.

Die Giftbrühe sei langsamer als erwartet, verlauteten die Gewässerexperten im Landratsamt Heilbronn. Zudem sinke seine Konzentration im Wasser der Jagst immer weiter und entspreche nur noch einem Bruchteil der anfangs am Brandort gemessenen Werte.

Sobald die Spitze der 23 Kilometer langen Giftfahne am späteren Samstag kurz vor Bad Wimpfen den Neckar erreiche, werde dem Fluss aus angestauten Wehren Wasser zugegeben, um die Brühe weiter zu verdünnen, hieß es beim Wasser- und Schifffahrtsamt. Die ökologisch sensiblen Böttinger Baggerseen am Neckar unterhalb von Gundelsheim seien mit sogenannten Big Packs (Säcken) abgedichtet worden, um ein Einströmen des Jagst-Giftes zu verhindern.

Weitere Schutzmaßnahmen am Neckar seien zunächst nicht geplant, hieß es. An der Jagst seien aber weiter rund 200 Helfer von THW oder Feuerwehr im Einsatz wälzen Wasser oder bauen Barrieren, über die das Wasser sprudelt. Ein damit erhöhter Sauerstoffgehalt helfe, die Schadstoffe nach und nach abzubauen. Offenbar mit Erfolg: Im Landkreis Heilbronn sei noch kein toter Fisch gefunden worden, hieß es im Landratsamt. Beim Kreis Schwäbisch Hall, dem Ursprung der Vergiftung, hieß es jüngst, die Jagst sei schwer geschädigt - aber nicht ökologisch tot.  (dpa/lsw)
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