Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
10.08.2010 | 18:15 | Brandkatastrophe  

Greenpeace sieht größere Strahlengefahr in Russland

Moskau - Die radioaktive Gefahr durch die schweren Waldbrände in Russland ist aus Sicht der Umweltschutzorganisation Greenpeace größer als bisher von den Behörden eingeräumt.

Wald
(c) proplanta
 Auf Satellitenfotos seien 20 Brände in radioaktiv verseuchten Gebieten zu sehen. Das teilte die russische Greenpeace-Stelle am Dienstag in Moskau mit. Davon seien allein drei Feuer in dem besonders stark betroffenen Gebiet Brjansk an der Grenze zu Weißrussland und der Ukraine registriert worden. Die Region um Brjansk war nach der Atomkatastrophe im ukrainischen Tschernobyl 1986 verstrahlt worden.

Das Moskauer Greenpeace-Mitglied Wladimir Tschuprow warnte die Behörden davor, die radioaktive Gefahr herunterzuspielen. Zwar hatte Zivilschutzminister Sergej Schoigu anfänglich noch darauf hingewiesen, dass durch die Feuer und Löscharbeiten Boden mit radioaktiv verseuchten Partikeln aufgewirbelt werden könnte. Genaue Informationen zu dem Thema ließen die Behörden aber bisher vermissen, kritisierte Tschuprow. Greenpeace-Experten haben nach eigenen Angaben Daten der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA sowie Satellitenaufnahmen ausgewertet. Sie kamen zu dem Schluss, dass die Behörden nicht alle Brände in den betroffenen Gebieten gemeldet hätten.

Zuletzt hatten staatliche Stellen lediglich erklärt, dass Feuer gefährlich nahe an verschiedene Atomanlagen im Land herankamen. Nach Messungen in Brjansk hatte das Zivilschutzministerium Entwarnung gegeben. «Die erhöhte radioaktive Strahlung wird zwar nicht zu einer neuen Belastung wie bei Tschernobyl führen. Gleichwohl sollten kleinere radioaktive Mengen nicht unterschätzt werden», sagte Tschuprow. Zudem sei bislang nicht untersucht, wie gefährlich das Zusammenspiel von giftigem Smog von den Wald- und Torfbränden und radioaktiver Strahlung ist. In der gesamten Geschichte Russlands habe der Staat noch nie ein «solches Chaos» angerichtet wie mit seiner Waldpolitik und der Bekämpfung der Brände, hieß es in der Greenpeace-Mitteilung. (dpa)
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Waldbrandvorsorge: Totholz an gefährdeten Punkten räumen

 Waldbrände: 2023 unter den schlimmsten Jahren

 Waldbrandgefahr in Bayern im Blick

 Ikea an Zerstörung von Urwäldern in Rumänien beteiligt

 Waldbrandgefahr in Thüringen steigt

  Kommentierte Artikel

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken

 Entwaldungsfreie Lieferketten: EU-Kommission zur Klärung aufgefordert

 Bund Naturschutz: Kein kategorisches Nein mehr zum Wolfsabschuss

 Nach Atomausstieg boomen erneuerbare Energien in Niedersachsen

 Umsatzsteuersätze: Union will Reform

 Nachhaltiges Investieren lohnt sich

 Agrarstrukturwandel in Bayern schreitet voran

 Nutrias breiten sich in Mecklenburg-Vorpommern aus - Gefahr für Deiche

 Kanzlerrunde zur Landwirtschaft - Ringen um Entlastungen

 Waschbären-Jagd nicht zielführend