Aktivisten besetzten ein fünftes Kohlekraftwerk bei Civitavecchia nahe Rom, wie die italienische Nachrichtenagentur Ansa berichtete. «Damit wollen wir nach dem enttäuschenden Klimadokument vom Mittwoch Druck auf den G8-Gipfel in L'Aquila ausüben», sagte ein Greenpeace-Sprecher. Die sieben führenden Industrienationen und Russland (G8) hatten sich darauf geeinigt, die gefährliche
Erderwärmung auf maximal zwei Grad begrenzen zu wollen.
Bereits zum G8-Auftakt hatten etwa 100 Greenpeace-Aktivisten am Mittwoch Kräne, Türme und Förderbänder in vier Kohlekraftwerken besetzt. In Civitavecchia seilten sich Aktivisten an einem Bunker ab und schrieben den Slogan «G8: Stoppt das» an die Wand. Auch die Protestaktionen in Brindisi, Marghera, Porto Tolle und Vado Ligure gingen weiter. Dort hielten Greenpeace-Aktivisten ebenfalls Teile der Anlagen besetzt.
«Wir fordern nicht die Schließung der Anlagen, Ziel unseres Protests ist ausschließlich der G8-Gipfel», wies Greenpeace-Sprecher Andrea Pinchera Vorwürfe von Beschäftigten des italienischen Energieriesen Enel in Civitavecchia zurück. «Wir werfen der G8 vor, fast nichts für den Schutz der Umwelt und die Klimarettung zu tun.»
Während in Civitavecchia fünf Aktivisten weiter am Kohlebunker ausharrten, begann am Morgen eine Brandschutzübung mit Evakuierungsmaßnahmen, die laut Enel seit Monaten geplant war. An der Aktion waren etwa 50 Feuerwehrleute und Sicherheitskräfte beteiligt. (dpa)