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18.06.2019 | 08:30 | Artenschutz 

Grüne: Mahd gefährdet Wildbienen

Potsdam - Weniger Mähen, dafür mehr Schutz für Wildbienen und Co: Angesichts vieler gefährdeter Insektenarten sollte aus Sicht der märkischen Grünen zumindest auf Landesflächen der Rasenmäher nur einmal im Jahr im Einsatz sein.

Wiese
Bundesweit gibt es etwa 550 Wildbienenarten. Die Hälfte ist gefährdet. Von den einst in Brandenburg erfassten 383 Arten sind 34 ausgestorben und viele gefährdet. Was kann für den Schutz der Insekten getan werden? (c) proplanta
Mähe man nur einmal nach dem 1. September, entstehe eine Wildblumenwiese, die Nahrungsgrundlage und Lebensraum für viele Insekten sei, sagte Benjamin Raschke, umweltpolitikescher Sprecher der Landtagsfraktion Bündnis 90/Grüne.

Rund 860.000 Quadratmeter Rasen- und Wiesenflächen seien Eigentum des Brandenburgischen Landesbetriebes für Liegenschaften und Bauen, teilte das Umweltministerium auf eine entsprechende parlamentarische Anfrage mit. Sie werden teilweise bis zu 14 mal im Jahr gemäht, im Durchschnitt etwa sechsmal. Der Rasenschnitt wird nach den Angaben in der Regel kompostiert.

Neben dem Verzicht auf Pestizide sei das einmalige Mähen im Jahr eine gute Möglichkeit, den Artenschutz zu verbessern, sagte Raschke. Wildblumenwiesen würden sich selbst aussäen und könnten sich dann entwickeln. Auf den Kauf und das Ausbringen von Saatgut könne dann verzichtet werden. Durch einmalige Mahd würden zudem Kosten eingespart, sagte Raschke.

In Brandenburg laufen seit April zwei Bürgerinitiativen zum Schutz der Insekten. Die Umwelt-Initiative «Artenvielfalt retten - Zukunft sichern» strebt in bestimmten Gebieten Verbote für den Einsatz von Pestiziden an sowie Gewässerrandstreifen und die Förderung des Ökolandbaus. Landeseigene Flächen sollten vorzugsweise an ökologische Betriebe verpachtet werden.

Unter dem Motto: «Mehr als nur ein Summen - Insekten schützen, Kulturlandschaft bewahren!» läuft die Volksinitiative des Landesbauernverband. Hier wird kein striktes Verbot von Pflanzenschutzmitteln, sondern deren Reduzierung gefordert.
dpa/bb
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