Sieben Jahre nach dem Massenautounfall in einem Sandsturm auf der Autobahn 19 bei Rostock mit acht Toten und mehr als 130 Verletzten hat die Umweltorganisation
BUND Landwirte aufgefordert, mehr Hecken zu pflanzen.
Der BUND verwies am Freitag auf die günstigen Förderbedingungen in Mecklenburg-Vorpommern. «Der Fördersatz beträgt 100 Prozent», sagte der BUND-Agrarexperte Burkhard Roloff. Gefördert werden Planung,
Bodenbearbeitung, die Ausgaben für Pflanzen und Anpflanzung, für Zaunmaterial und -bau sowie Pflege und
Bewässerung im Pflanzjahr.
Die neuen Hecken müssen sechs Meter breit und 50 Meter lang sein, es sollen nur einheimische Gehölze verwendet werden. Die Förderung besteht laut Roloff leider nicht flächendeckend, sondern beschränke sich auf Natura 2000-Gebiete und Flächen mit besonderem Naturwert.
«Mit dieser Förderkulisse wird jedoch ein Großteil des Bundeslandes abgedeckt», sagte er. Roloff verwies darauf, dass Hecken die
Artenvielfalt fördern, denn sie sind Brutplatz für mehr als 60 Vogelarten wie Neuntöter, Bluthänfling, Goldammer, Sperbergrasmücke, Feldsperling und Zaunkönig.
Sie seien außerdem Lebensraum, Rückzugsraum und Überwinterungsgebiet für Insekten und Amphibien, für Schmetterlinge, Zauneidechsen und andere Reptilien. Hecken verbinden zudem die einzelnen Biotope der Landschaft.
Bei dem Unfall am 8. April 2011 auf der A19 bei Kavelstorf hatte ein Sandsturm den Autofahrern die Sicht genommen. 83 Fahrzeuge rasten ineinander.