Der Juli könnte ein Monat der Superlative werden und endet mit einem Rekord für 2018. Das aktuelle Supersommer-Tief «Juli» bringt weiter subtropische Temperaturen nach Deutschland, aber auch Turbulenzen. (c) proplanta
Am Dienstag war es in Deutschland so heiß wie noch nie in diesem Jahr: Bereits um 14.00 Uhr waren es in Bernburg in Sachsen-Anhalt 39,2 Grad. Das sagte ein Sprecher des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in Offenbach. Bisher hatte der Rekord laut DWD bei 38,0 Grad gelegen, aufgestellt am 26. Juli in Duisburg-Baerl.
Allerdings sei nicht auszuschließen, dass am Dienstag bei noch steigender Hitze in Bernburg oder an einer anderen Messstelle in Deutschland sogar der absolute Hitzerekord ins Wanken gerate. Die höchste jemals in Deutschland gemessene Temperatur seit Beginn der flächendeckenden Wetteraufzeichnungen 1881 liegt laut DWD bei 40,3 Grad. Dieser Wert sei am 5. Juli und am 7. August 2015 im fränkischen Kitzingen gemessen worden. Die Stadt am Main mit etwa 21.000 Einwohnern hält den Rekord als heißeste Stadt Deutschlands.
Der Juli 2018 wird voraussichtlich der fünftwärmste Juli seit Beginn der Messungen - nach 2006, 1994, 1983 und 2010. Außerdem wird er vermutlich nach 2006 der zweitsonnigste seit 1951. Die Sonne schien im Schnitt schon mehr als 300 Stunden, das Soll beträgt 212 Stunden.
Auch im August ist vorerst kein Ende der sommerlicher Hitze in Sicht. Das aktuelle Supersommer-Tief «Juli» bringt weiter von Süd- und Südwesteuropa heiße subtropische Luft nach Mitteleuropa. Allerdings startet der neue Monat am Mittwoch in einigen Regionen eher turbulent, kündigte der Deutsche Wetterdienst (DWD) am Dienstag an. Von Südwesten bis nach Nordosten werde ein Gewitterstreifen über Deutschland erwartet. Dabei können örtlich Starkregen, Hagel und Sturmböen auftreten.
Landesweit bringt die Hitze auch auf Feldern, in Wäldern und in Gewässern verstärkt Probleme. So pumpt die freiwillige Feuerwehr in Bochum seit mehreren Tagen Frischwasser in Teiche, damit die Fische nicht durch zu hohe Temperaturen und Sauerstoffmangel eingehen. Ein Fischsterben lasse sich auch durch die Einsätze nicht immer vermeiden, hieß es bei der Bochumer Feuerwehr. In Hamburg ist am Dienstag erneut eine Tonne toter Fisch abgeschöpft worden. Schon am Wochenende holte die Hamburger Umweltbehörde zwischen vier und fünf Tonnen toten Fisch aus den Gewässern der Hansestadt.
Bei den Menschen macht die Hitzewelle laut einer Umfrage der Krankenkasse DAK Gesundheit Frauen eher zu schaffen als Männern. 54 Prozent der Frauen sagten, ihnen gehe es derzeit schlechter als an normalen Sommertagen. Bei den Männern sprachen 36 Prozent von einem schlechteren Befinden. Insgesamt gaben 45 Prozent der Befragten an, dass es ihnen in diesen Hitzetagen schlechter geht als sonst im Sommer. Keinen Unterschied machen 47 Prozent aus. Sieben Prozent fühlen sich sogar besser.