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13.11.2017 | 08:04 | Unwetter 

Herbstunwetter wütet im Süden

Kirchzarten/Konstanz - Ein kräftiger Herbststurm hat in Baden-Württemberg zu Dutzenden Einsätzen von Polizei und Feuerwehr geführt. Mindestens vier Menschen wurden verletzt, zwei davon schwer.

Herbstunwetter Baden-Württemberg
Der erste starke Herbststurm im November trifft Baden-Württemberg. Bäume knicken um, Straßen werden überflutet, eine Bahnstrecke wird blockiert. Polizei und Feuerwehr müssen zu Dutzenden Einsätzen. (c) proplanta
Die Polizei berichtete vielerorts von Überflutungen, umgefallenen Bäumen oder Baugerüsten und zeitweise gesperrten Straßen. Allein die Feuerwehr Freiburg meldete etwa 90 Unwettereinsätze in der Stadt. Auf dem Bodensee wurde der Katamaran-Verkehr zwischen Konstanz und Friedrichshafen eingestellt. Auf die Oberleitungen der Höllentalbahn im Südschwarzwald stürzten zwei Bäume, die Strecke blieb drei Stunden gesperrt. Auch der Wochenbeginn sollte im Südwesten herbstlich ungemütlich werden.

Im Landkreis Lörrach fielen mehrere Bäume schlagartig auf die Straße, als sie von einer Winböe erfasst wurden. Ein Mann wurde dabei schwer verletzt, als ein Baum auf sein Auto fiel, wie das Polizeipräsidium Freiburg mitteilte. Der 1963 geborene Mann habe noch selbst Rettungskräfte verständigen können. Er sei mit einer Wirbelsäulenverletzung in eine Klinik gekommen, sagte ein Polizeisprecher. Die Nebenstraße von Schliengen in Richtung Hertingen parallel zur Bundesstraße 3 bleibt laut Polizei noch bis Montagmorgen gesperrt.

Innerhalb kürzester Zeit seien etliche Notrufe eingegangen, die mit einem Unwetter zusammenhingen, hieß es vom Polizeipräsidium Freiburg. Zahlreiche Keller standen unter Wasser - auch der der Sporthalle des Olympiastützpunktes Freiburg. Auf der L 123 zwischen Utzenfeld und Wieden sei es zu mehreren Überflutungen sowie einem kleinen Erdrutsch gekommen. In der Gemeinde Maulburg seien einige Straßen wegen Überflutung gesperrt.

Aufgrund des schlechten Wetters mit orkanartigen Böen und viel Regen habe es auch einige Unfälle gegeben. In Freiburg wurden dabei zwei Menschen leicht verletzt. Auch die Einsatzkräfte aus dem Bereich Reutlingen meldeten verstärkt Unfälle aufgrund starker Regenfälle und Graupelschauer.

Bei starkem Wind kippten auf der Rastanlage Denkendorf (Landkreis Esslingen) zwei Kleinlaster um. Eine 27 Jahre alte Insassin wurde schwer verletzt, wie die Polizei mitteilte. Außerdem fielen Verkehrsschilder und Bäume um. Drei parkende Autos wurden «wie Dominosteine» zusammengeschoben, sagte ein Sprecher zu den Vorfällen an der Autobahn 8. Insgesamt rückten Polizei und Feuerwehr laut Polizeipräsidium Ludwigsburg zu rund 50 Einsätzen aus, meist wegen umgestürzter Bäume und überfluteter Straßen.

Im Landkreis Ravensburg meldete die Polizei nach starken Regenfällen einen Erdrutsch in Wangen im Allgäu auf die Bundesstraße 32. Die Strecke blieb stundenlang gesperrt. In Leutkirch im Allgäu fielen Verkehrszeichen um, andernorts Bäume. Überflutungen gab es im Bodenseekreis.

Für Passagiere der Höllentalbahn ging es am Vormittag zunächst nicht weiter. Etwa drei Stunden blieb die Strecke bei Kirchzarten (Breisgau-Hochschwarzwald) wegen umgefallener Bäume gesperrt. Die 36 Kilometer lange Höllentalbahn verbindet Freiburg mit dem Hochschwarzwald. Im Landkreis Emmendingen drohte laut Polizei ein Teil der Trasse der Elztalbahn unterspült zu werden.

Der Winterdienst der Stadt Heidelberg rückte zu seinem ersten Einsatz dieses Winters zum Königstuhlweg aus, wo der erste Schnee lag. Zugleich musste die Feuerwehr dort einen Baum zwischen Kohlhof und Königstuhl räumen, der quer über der Straße lag.

Der Deutsche Wetterdienst warnte in mehreren Teilen Baden-Württembergs vor starken Gewittern. Auch die neue Woche soll mit Schauern beginnen. Oberhalb von 600 Metern fällt etwas Schnee.

Wintereinbruch in Bayern sorgt für zahlreiche Unfälle



Ein Wintereinbruch in Teilen Bayerns hat am Sonntag für zahlreiche Unfälle gesorgt. In der Oberpfalz kam es laut Polizei zu rund 20 Unfällen wegen erhöhter Geschwindigkeit und glatter Fahrbahn. Fünf Menschen wurden bei den Unfällen leicht verletzt. In Unterfranken berichtet die Polizei von elf witterungsbedingten Unfällen mit einem Verletzten. Im Bereich des Polizeipräsidiums Oberfranken kam es aufgrund des Wetters zu sechs Unfällen mit insgesamt sieben Verletzten.

Bereits in der Nacht zum Samstag war es wegen Schneeregens und nasser Fahrbahn auf der Autobahn 9 bei Berg (Landkreis Hof) zu einigen Unfällen gekommen. Drei Fahrer kamen mit ihren Autos ins Schleudern, sie waren alle noch mit Sommerreifen unterwegs. Verletzt wurde aber niemand.

Nach einem nassen Wochenende in Bayern verwandelt sich der Regen vielerorts in festen Niederschlag. «Ab dem Abend rechnen wir mit Schnee, teilweise bis 400 Meter herab», sagte Martin Schwienbacher vom Deutschen Wetterdienst (DWD) am Sonntag in München. In den nördlichen Mittelgebirgen, im Bayerischen Wald und im südlichen Alpenvorland erwartet der DWD bis zum Montagvormittag bis zu fünf Zentimeter Schnee. Auf Deutschlands höchstem Berg, der Zugspitze, soll es etwa einen halben Meter Neuschnee geben.

Der DWD hatte am Wochenende für mehrere Teile Bayerns Warnungen wegen Dauerregens ausgegeben. Lediglich der Landkreis Cham hatte am Sonntagmittag die erste von vier Hochwasser-Meldestufen überschritten, wie der Hochwassernachrichtendienst des Landesamtes für Umwelt mitteilte.
dpa/lsw
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