«Nachdem wir im letzten Jahr die Marke des 1.000. Brutpaars geknackt haben, erwarten wir erneut eine Zunahme von 10 bis 20 Prozent», sagte Bernd Petri, Ornithologe und stellvertretender Landesvorsitzender des Naturschutzbundes (Nabu) Hessen.
Im vergangenen Jahr zählte der Nabu 1.011 brütende Weißstorchpaare im Bundesland, rund 180 mehr als 2020. Sie zogen 2.149 Jungtiere groß, ein Plus von mehr als 30 Prozent. Die Storchenregion Nummer eins ist nach wie vor der südhessische Kreis Groß-Gerau. Aber auch in Mittel- und Nordhessen nehmen die Bestände kontinuierlich zu, so der Nabu.
Der Weißstorch sei hierzulande insgesamt nicht mehr als eine bedrohte Vogelart zu behandeln, sagte Petri der Deutschen Presse-Agentur. «Er genießt aber natürlich volle Aufmerksamkeit.» Was die Tiere zumindest in ihren Kerngebieten auch nicht mehr benötigten: Nisthilfen.
«Die Störche sind selbstständig geworden. Sie brüten vermehrt als koloniebrütende Art auf alten Baumbeständen.» Daher sei es wichtig, alte Pappeln, Eichen oder Eschen in der
Landschaft zu erhalten - was auch nicht nur dem Storch diene.
Dem Experten zufolge gibt es bislang in Hessen noch drei Regionen ohne brütende Storchenpaare: die Kreise Limburg-Weilburg und Rheingau-Taunus sowie der Odenwaldkreis. Man sei gespannt, ob es dieses Jahr dort auch eine Ansiedlung gebe.