Ihr Anteil nehme kontinuierlich zu, teilte das Umweltministerium auf eine Kleine Anfrage der SPD-Fraktion im Landtag mit. Landwirte haben demnach in diesem Jahr im Rahmen verschiedener Förderprojekte rund 5.000 Hektar
Blühstreifen oder -flächen angelegt. Dem Ministerium zufolge sind das 500 Hektar mehr als 2019.
Auf den Blühstreifen wird ein bunter Pflanzenmix ausgesät. Die Areale sollen zahlreiche Insekten anlocken und anderen Tieren als Unterschlupf dienen. Das Ministerium fördert die Flächen mit jährlich 2,25 Millionen Euro, wie aus der Anfrage weiter hervorgeht.
Landwirte, die beim «Hessischen Programm für Agrarumwelt- und Landschaftspflege-Maßnahmen» (HALM) mitmachen, bekommen 600 bis 750 Euro pro Hektar und Jahr. Blühflächen können auch aus Mitteln der Umweltlotterie gefördert werden und dann etwa an Projekte von Vereinen gehen.
Auch Umweltschützer sehen einen Zuwachs der Flächen. «Wichtig ist hierbei, dass Blühstreifen nicht irgendwo isoliert ausgesät werden, sondern schon in der Planung Teil eines umfassenden örtlichen Biotopverbundes sind», erläuterte ein Sprecher des Naturschutzbundes Hessen (Nabu). Auch auf die Wahl des Saatgutes komme es an, Mischungen mit einem großen Anteil mehrjähriger Pflanzen etwa seien vielfältiger und daher besser geeignet.
Die Flächen sollten dem Nabu zufolge mindestens zehn Meter breit sein. «Bei isolierten schmalen Blühstreifen gibt es eine nicht geringe Gefahr: Sie locken Insekten aus der Umgebung an, die dann beim nächsten Pestizideinsatz auf dem benachbarten Acker in Gänze zu Schaden kommen können.» Der Anteil der blühenden
Wiesen im Land soll weiter ausgebaut werden.
Hessen unterstützt laut Ministerium das europäische Ziel, dass zehn Prozent der landwirtschaftlichen Fläche zu Landschaften mit großer Vielfalt werden. «Hierbei spielen neben Blühflächen auch Hecken, Brachen, extensives Grünland und andere Lebensräume für Insekten und Vögel eine wichtige Rolle.»