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12.02.2021 | 12:13 | Eisige Kälte 

Hessens Bauern leiden unter starkem Frost

Friedrichsdorf - Das Winterwetter mit eisigen Temperaturen von teils zweistelligen Minusgraden macht den hessischen Bauern zu schaffen.

Wintergetreide
Verband: Starker Frost macht Hessens Bauern zu schaffen. (c) proplanta
«Wir haben schon lange nicht mehr so eine Situation gehabt», sagte der Generalsekretär des hessischen Bauernverbandes, Peter Voss-Fels, der Deutschen Presse-Agentur.

Bei angebautem Wintergetreide stelle sich die Frage, ob genug Schnee auf den Feldern liege, um die Pflanze vor dem Frost zu schützen. In Nordhessen seien die Felder durch den hohen Schnee geschützt. In anderen Landesteilen sei dies aber nicht der Fall.

«Das kann ein ganz großes Problem werden für Wintergetreide», sagte Voss-Fels. Gerste sei am wenigsten frostresistent. Ab minus 13 Grad könnte es hier Schäden geben, wenn kein Schnee auf der Aussaat liegt.

Weizen und Roggen seien resistenter. In den letzten Jahren seien in Hessen zudem frostempfindlichere Getreidesorten aus Frankreich angebaut worden. «Man merkt aber erst nach mehreren Wochen, ob die Saat Schaden genommen hat.» Wenn ja, könnte das für einige der ohnehin durch die Dürre der vergangenen beiden Jahre gebeutelten Bauern heißen: zweimal im Jahr säen und nur einmal ernten.

Auch für die Tiere und den Fuhrpark der Landwirte sind die Temperaturen Voss-Fels zufolge eine Herausforderung. «So extreme Minustemperaturen sind viele Jahre her. Das muss sich erst wieder einspielen.» Nach zwei, drei Tagen komme der Frost auch durch die Stallwände.

Tränken oder auch die Melkmaschinen könnten einfrieren. «Oberstes Problem ist die Futter- und Wasserversorgung. Da geht ganz viel Zeit drauf.» Beim Fuhrpark sei teils noch Sommerdiesel in den Tanks. Die Maschinen würden schlicht nicht anspringen.

Doch das Winterwetter könnte auch einen positiven Effekt haben, sagt Voss-Fels. Nach den vorangegangenen Tagen mit ausgiebigen Niederschlägen könnten Schnee und Frost helfen, dass Wasser nach der Trockenheit der vergangenen beiden Jahre auch wieder in tiefere Regionen der Böden sickert.

Der Schnee könnte ein schnelles Abfließen des Wassers verhindern. Das könnte dazu beitragen, den Mangel in tieferen Erdschichten auszugleichen. «Ob das reicht, das weiß ich nicht.»
dpa/lhe
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