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28.07.2018 | 16:11 | Hitzewelle 

Hitze hat Deutschland fest im Griff

Berlin - Andauernde Hitze und Trockenheit haben die Lage vielerorts in Deutschland verschärft.

Hitzewelle
Jetzt hat mit Bayern auch das letzte Bundesland Sommerferien. Bei der Hitze in Deutschland war das auch höchste Zeit. Vielerorts schaffen die hohen Temperaturen aber auch Probleme. (c) proplanta
Zwar brachte die Feuerwehr am Freitag mehrere größere Waldbrände unter ihre Kontrolle, einige Veranstaltungen mussten aber abgesagt werden. Am Freitagmittag (14 Uhr) maß der Deutsche Wetterdienst in Köln 34 Grad, auf dem Brocken war es mit 22 Grad wesentlich angenehmer.

Am Samstag soll das Tief «Juli» in Deutschland vorübergehend für etwas Abkühlung sorgen. Von Westen zieht die Kaltfront mit Schauern und Gewittern übers Land. Schon am Sonntag ziehen die Gewitterwolken aber wieder nach Osten ab, berichtete der Deutsche Wetterdienst (DWD).

Bei Potsdam konnte ein Großaufgebot von Polizei, Feuerwehr und Bundeswehr eine Feuersbrunst in einem Kiefernwald stoppen. Eine schon vorbereitete Evakuierung der Ortschaft Fichtenwalde wurde abgesagt, wie Polizei und Landkreis mitteilten. Die ganze Nacht über waren rund 250 Helfer im Einsatz. Gefahr drohte nicht nur von der Hitze des Brandes, der sich Schätzungen zufolge auf rund 50 Hektar erstreckte, sondern auch von vermuteter Munition aus dem Zweiten Weltkrieg im Boden. Deshalb wurde ein Löschpanzer eingesetzt. Zudem war ein Hubschrauber im Einsatz, der jeweils 5.000 Liter Wasser auf die Flammen werfen konnte.

Auf einem Truppenübungsplatz bei Jüterbog in Brandenburg kämpften Feuerwehrleute ebenfalls gegen einen Großbrand. Dort waren seit Donnerstag rund 160 Hektar Fläche verbrannt, allerdings war keine Ortschaft bedroht. In großen Teilen Brandenburgs, Niedersachsens, Mecklenburg-Vorpommerns und Sachsen-Anhalts herrscht derzeit wegen der Trockenheit höchste Waldbrandgefahr.

In den Waldbrandgebieten nahe der griechischen Hauptstadt Athen hat sich die Lage entspannt. Feuerfronten, die bewohnte Gebiete bedrohen, gab es nicht mehr, teilte die Feuerwehr mit. Bislang wurden 87 Todesopfer gezählt. Mehrere Menschen werden noch vermisst.

Rund um den Brandherd am Autobahndreieck Potsdam gab es wegen Sperrungen am Freitag lange Staus, in denen Tausende Autofahrer standen. Das Technische Hilfswerk versorgte sie mit Getränken. Der ADAC erwartet am Samstag und Sonntag das verkehrsreichste Wochenende in diesem Jahr. Ganz Deutschland hat nun Sommerferien. Bayern ist am Freitag mit der Vergabe der Zeugnisse in die Sommerferien gestartet, traditionell als Schlusslicht unter den Bundesländern.

Der bislang recht heiße Sommer lockt mehr Menschen zum Baden an Seen, Flüsse und an die Küste. Als Folge sei die Zahl der Badetoten gestiegen, teilte die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) mit. In den ersten sieben Monaten diesen Jahres seien 280 Menschen ertrunken, 38 mehr als im Vorjahreszeitraum.

In Duisburg wurde ein für Freitagabend geplantes Feuerwerk zu einem Hafenfest abgesagt. In Mecklenburg-Vorpommern wurde wegen der hohen Brandgefahr die ersten Wälder für Besucher gesperrt. Ab Samstag dürfen in zwei Landkreisen Waldwege nicht mehr verlassen werden.

Zwei Tage vor dem Start zur zweiten Auflage des Ironman in Hamburg haben die Organisatoren das Schwimmen über 3,8 Kilometer in der Alster streichen müssen. Aufgrund der Hitze und der damit erhöhten Blaualgen-Konzentration in dem Binnengewässer hat die Umweltbehörde der Hansestadt am Freitagmorgen ein Badeverbot verhängt.

In Sachsen sinken mancherorts die Wasserstände in Fischteichen so stark, dass die Betreiber Verluste einkalkulieren müssen. Wie der Landesfischeiverband mitteilte, werden nach Hochrechnungen bis zu 60 Tonnen Fisch nicht mehr zu retten sein.
Die sinkenden Pegelstände bereiten der Schifffahrt in Deutschland noch wenig Probleme. Zwar gibt es laut Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt (WSV) Einschränkungen: Schiffe mit großen Tiefgängen könnten nicht mehr voll beladen werden und seien dadurch weniger wirtschaftlich. «Aber das ist in trockenen Sommermonaten nichts Ungewöhnliches», sagte Sprecherin Claudia Thoma.

Allerdings können auf der Elbe im Norden wegen Niedrigwassers so gut wie keine Schiffe fahren. Vor allem im Bereich der Mittelelbe zwischen Dömitz und Hitzacker lägen die Pegel derzeit niedrig, hieß es vom zuständigen Wasserstraßen- und Schifffahrtsamts Lauenburg.
dpa
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