Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) werden in der Westhälfte Deutschlands verbreitet Höchstwerte zwischen 37 und 40 Grad erreicht und an einigen Orten überschritten. Das bedeutet zumindest die Möglichkeit vieler regionaler Rekorde.
Schon am Mittwoch war es entlang des Mittelrheins besonders heiß. Der Raum Köln-Bonn und das südliche Ruhrgebiet verzeichneten bis in die Mittagsstunden die zu diesem Zeitpunkt höchsten Temperaturen - um 14.00 wurden an einer Bonner Wetterstation 39,2 Grad gemessen. Die höchsten Tagestemperaturen werden in der Regel bis 17.00 erreicht. Ob es auch heißer als 40,3 Grad wird und der bisherige deutsche
Hitzerekord vom 5. Juli 2015 im unterfränkischen Kitzingen geknackt wird, bleibt abzuwarten.
Doch auch an den Orten, an denen nicht mit Rekorden zu rechnen ist, bleibt es nach DWD-Angaben am Donnerstag mit 32 bis 37 Grad sehr heiß. Temperaturen unter 30 Grad sind nach Angaben der Meteorologen nur an der Ost- und Nordseeküste oder auf den Bergen oberhalb von 1.000 Metern zu finden.
Unterdessen gab der
DWD flächendeckend für ganz Deutschland Hitzewarnungen heraus. «Im Osten handelt es sich überwiegend um die Warnstufe 1, im Westen und Süden überwiegt die Warnstufe 2», sagte ein Sprecher des DWD. Auch am Alpenrand und an den Küsten gibt es Hitzewarnungen. «Das ist schon ziemlich selten», sagte der Sprecher über die normalerweise stets etwas kühleren Regionen.
Hitzegeplagte, die Abkühlung suchen, müssen sich schon in den Bergen bei mindestens 1.500 Meter Höhe aufhalten. Und der Gipfel der
Zugspitze ist natürlich der kühlste Ort Deutschlands.» Die Hitzewarnungen gelten derzeit für die Zeit von 11 Uhr am Mittwoch bis Donnerstagabend um 19 Uhr. Im Süden Deutschlands wird zudem vor hohen UV-Werten gewarnt.
Die Warnstufe 2 wird ausgerufen, wenn tagsüber extreme Wärmebelastung herrscht. Die sogenannte gefühlte Temperatur liegt dann über 38 Grad. Starke Wärmebelastung und damit die Voraussetzung für die Warnstufe 1 liegt vor, wenn um 14 Uhr die gefühlte Temperatur 32 Grad und mehr beträgt. Die vom DWD verwendete gefühlte Temperatur ist nicht mit der Lufttemperatur gleichzusetzen. Für die Wärmebelastung müssen neben der Lufttemperatur die Feuchtigkeit der
Luft, der Wind und die UV-Strahlung berücksichtigt werden.
Auch am Freitag bleibt es bei Temperaturen zwischen 36 und 39 Grad erst einmal heiß. Die Nächte werden kaum Abkühlung bringen: In den Ballungszentren fallen die Temperaturen mitunter nicht unter 20 Grad. Vor allem im Ruhrgebiet und in der Rhein-Main-Region können die sogenannten Tropennächte auftreten. Mitunter kann das Thermometer auch in der Nacht noch 24 Grad anzeigen.
Auch in den Nachbarländern war es heiß: Mit 38,8 Grad ist es in den Niederlanden der wärmste Tag seit 75 Jahren, wie das königliche Niederländische Meteorologische Institut mitteilte. In Belgien wurde ein jahrzehntealter Hitzerekord gebrochen. In dem Ort Kleine-Brogel im Nordosten des Landes habe das Thermometer am Mittwochnachmittag 38,9 Grad Celsius angezeigt, teilte David Dehenauw vom Königlichen Meteorologischen Institut (KMI) auf
Twitter mit. Das sei der höchste Wert seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1833.