(c) proplanta Ebbe und Flut: Nach einer Abflusspause lässt die anhaltende Schneeschmelze in den Bergen einige Flüsse in Sachsen erneut anschwellen. Das Wasser der oberen Elbe stieg schneller an als vorhergesagt, teilte das Landeshochwasserzentrum am Donnerstag in Dresden mit. Innerhalb von 30 Stunden stieg der Wert am Pegel Dresden um fast anderthalb Meter. «Die Wasserstände an den Pegeln Schöna und Dresden werden den Bereich der Alarmstufe 2 erreichen.» Die Stufe 3, in der Landeshauptstadt also mehr als sechs Meter, wird weiterhin ausgeschlossen. Das städtische Umweltamt erwartet bis Freitagabend ein Überschreiten der Fünf-Meter-Marke.
«Es taut kräftig bis in die Kammlagen», sagte die Sprecherin des Landesamtes für Umwelt und Geologie in Dresden, Karin Bernhardt, der Nachrichtenagentur dpa. Da komme allerhand zusammen, vor allem auf tschechischer Seite. An deren Nebenflüssen im Osterzgebirge würden nochmal 20 Liter pro Quadratmeter Schmelzwasser erwartet. In Dresden muss Fährboot «Johanna» wegen des Hochwassers pausieren. Ihr Anleger wurde abmontiert. Zwei weitere Fähren könnten bis zu einem Pegelstand von mehr als fünf Metern in Betrieb bleiben, teilten die Dresdner Verkehrsbetriebe mit.
An der Lausitzer Neiße in Görlitz gilt die Alarmstufe 2 bereits seit Mittwochabend. In der Nacht war dort mit 4,37 Metern vorerst ein Höchststand erreicht worden. Die Befürchtungen der Behörde angesichts der hohen Pegelstände hätten sich glücklicherweise nicht erfüllt, sagte Bernhardt. Allerdings sperrte die Stadt Abschnitte des Neißerad- und des Inselweges. Bis zum Nachmittag war der Wasserstand bereits wieder um mehr als 25 Zentimeter gesunken. Wegen des Tauwetters im oberen Bergland werden aber weitere geringfügige Anstiege an den Pegeln erwartet.
In Zittau schwanke der Wasserstand im Bereich der Alarmstufe 1, in Görlitz werde er in der Stufe 2 verbleiben, so die Behörde. Die Neiße in Görlitz führt auch Wasser aus der polnischen Witka mit. In deren Quellgebiet, dem Isargebirge, sei die Schneeschmelze wegen der milden Temperaturen noch in vollem Gange. Ein weiteres Auf und Ab im Bereich der Alarmstufe 1 sagten die Hydrologen auch für die Freiberger Mulde sowie das Flüsschen Zschopau voraus. In der Spree dagegen fällt der Wasserstand. «Es gibt keine kritische Lage», sagte Bernhardt. (dpa/sn)
|
|