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27.05.2013 | 18:11 | Unwetter 

Hochwassergefahr steigt nach Dauerregen

Frankfurt/Main / Hannover - Unwetter mit starkem Regen haben vielerorts in Deutschland zu Überschwemmungen geführt.

Hochwasserstand
(c) proplanta
«Solche Regenfälle sind schon extrem und selten», sagte Dorothea Paetzold vom Deutschen Wetterdienst (DWD) am Montag in Offenbach. «Viele Flüsse traten über die Ufer.» Der regenreichste Ort Deutschlands war Sankt Englmar in Bayern, wo von Sonntag- bis Montagmorgen 97 Liter pro Quadratmeter fielen. Normal sei ein Wert von 73 Litern für den gesamten Monat Mai. Heftige Niederschläge gab es auch in Niedersachsen, Sachsen-Anhalt, Hessen oder Thüringen.

Nach dem kühlen Schmuddelwetter der vergangenen Tage erwartet der DWD an diesem Dienstag zwar einen kurzen Lichtblick. In den nächsten Tagen kommen aber wieder Schauer und Gewitter auf. Im Laufe der Woche drohen weitere Überschwemmungen. In Niedersachsen zum Beispiel fürchten Experten, dass die Pegelstände bis Mittwoch steigen.

Dort waren am Montag Tausende Feuerwehrleute und andere Hilfskräfte im Dauereinsatz. Wegen der Unwetter waren Keller vollgelaufen und Bäume umgestürzt. Außerdem beschäftigte der Kampf gegen Hochwasser die Helfer: In Hildesheim zum Beispiel trat die Innerste über die Ufer, so dass Häuser mit Tausenden von Sandsäcken gesichert werden mussten. In Bad Grund im Südharz bedrohten Wassermassen ein Altenheim. Die Bahnstrecke zwischen Bad Grund-Gittelde und Herzberg am Harz wurde gesperrt, weil Wasser das Gleisbett unterspült hatte. Auf der B 244 im Kreis Gifhorn ignorierte ein Autofahrer eine Absperrung, geriet auf der überfluteten Fahrbahn ins Schleudern und rutschte in einen Graben voller Wasser.

Im Norden von Hessen fuhr ein Regionalzug bei Morschen gegen einen umgestürzten Baum. Der Lokführer kam mit Kopfverletzungen in ein Krankenhaus, wie die Bundespolizei mitteilte. Die 100 Reisenden in der Bahn blieben unverletzt. Im nahe gelegenen Melsungen überfluteten die Wassermassen die Innenstadt. Die nahe Abfahrt von der Autobahn 7 wurde kurzzeitig gesperrt. In Wehrheim im Hochtaunuskreis fiel der Strom aus, nachdem Bäume auf die Leitungen gefallen waren.

In Thüringen stiegen die Wasserstände vieler Flüsse weiter, Straßen wurden gesperrt. Am Pegel der Gera bei Erfurt-Möbisburg galt am Montagnachmittag die höchste Alarmstufe drei, wie die Landesanstalt für Umwelt und Geologie auf ihrer Internetseite vermeldete. Die Alarmstufen zwei bestanden weiterhin an der Ulster in Unterbreizbach und der Ilm bei Mellingen. In Teilen des Thüringer Waldes fielen in zwei Tagen bis zu 65 Liter Regen pro Quadratmeter.

Das war laut Wetterdienst fast die gesamte Niederschlagsmenge für den Monat Mai. In Elxleben rutschte eine 79-Jährige mit ihrem Auto in einen Bach - sie erlitt einen Schock und musste behandelt werden.

Auch im Norden Bayerns traten Flüsse und Seen über die Ufer. Im Donaugebiet waren vor allem im Einzugsgebiet des Flusses Regen sowie vereinzelt auch am Oberlauf der Altmühl und entlang der Naab Straßen überflutet. Wie der Hochwassernachrichtendienst in Augsburg mitteilte, stiegen auch in Cham in der Oberpfalz die Pegel.

In Sachsen-Anhalt hatte es vor allem im Harz stark geregnet. Wie eine Sprecherin des Landesbetriebes für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft in Magdeburg sagte, sei an Saale, Weißer Elster und Unstrut weiterhin mit steigenden Wasserständen zu rechnen.

Selbst in Teilen Spaniens hoffen Urlauber vergebens auf Sonne und Wärme. Auf der Ferieninsel Mallorca war bei Schauerwetter mit Temperaturen unter 20 Grad an Sonnenbaden nicht zu denken. In den anderen Urlaubsorten entlang der Mittelmeerküste war es am Montag zwar überwiegend trocken, aber kühler als sonst in dieser Jahreszeit.

Auch in Italien waren die Temperaturen niedriger als für diese Jahreszeit üblich. Vor allem im Norden war es kalt und regnerisch, in einigen Orten gab es in den vergangenen Tagen Erdrutsche und Überschwemmungen. Auch in Urlaubsregionen wie der Toskana sowie auf Sardinien sollte es regnen und in den Alpen erneut schneien. (dpa)
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