Hundstage

Ihren Namen verdankt diese Zeit dem Aufgang des Hundssterns Sirius, dem hellsten Himmelskörper im Sternbild Großer Hund (lat. canis major). Sie dauert - ungeachtet aller Kalenderreformen und unterschiedlicher geografischer Gegebenheiten - vom 23. Juli bis zum 24. August. Der Volksmund nennt heute aber jede Hitzeperiode Hundstage.

Die Ägypter erwarteten schon vor 5.000 Jahren das Erscheinen des Sirius am Firmament mit Sehnsucht - fiel der Anfang der Hundstage doch mit dem Beginn der lebensnotwendigen Nilüberschwemmungen zusammen. Spätere Kulturen sahen es aber als Unglückszeichen, wenn der Hundsstern der Sonne am nächsten stand. Die Griechen fürchteten Gallenkrankheiten und unsere germanischen Ahnen sollen nicht mehr im Freien gebadet haben: Das Wasser könnte giftig sein.

Auch heutzutage gelten die Hundstage mancherorts noch als Unglücksperiode mit besonders vielen tollwütigen Hunden und mondsüchtigen Menschen. Abergläubische Zeitgenossen waschen sich möglichst nicht die Haare, im Zeichen des Sirius soll das die Kahlköpfigkeit fördern. Und in dieser Zeit geschlossene Ehen sollen unter keinem guten Stern stehen. (dpa)